Am 14. Dezember 1999 gab der Direktor des Jüdischen Museums Berlin, W. Michael Blumenthal, bekannt, daß die für Oktober 2000 geplante Eröffnung des Museums wegen einer „Aufbesserung der technischen Infrastruktur des Gebäudes“ bis in das Jahr 2001 verschoben werden müsse.
Diese Entwicklung sei zwar sehr bedauerlich, basiere aber auf Fakten, die unabsehbar gewesen seien, erklärte Blumenthal. Vor allem der Zweck und das Nutzungskonzept für das Gebäude habe sich grundlegend geändert. Der Libeskind-Bau war vor über zehn Jahren lediglich als Erweiterungsbau für das Stadtmuseum geplant. 1998 wurde dann aber aus der früheren „Jüdischen Abteilung" der Stiftung Stadtmuseum ein autonomes Jüdisches Museum Berlin, das die gesamte 2000-jährige Geschichte der Juden in Deutschland darstellen soll.
Ein wichtiger Grund für die Verzögerung ist der unerwartet große Besucherandrang. Bereits das leere Gebäude wurde zu einer touristischen Hauptattraktion, noch in dieser Woche wird der 100.000 Besucher erwartet. Nach der Eröffnung rechnet das Museum sogar mit einer Erhöhung der Besucherzahlen auf mindestens eine halbe Million pro Jahr. Diese Entwicklungen machten Nachbesserungen bei der Gebäudetechnik unbedingt erforderlich, betonte Blumenthal.
Die Führungen durch das Haus werden auch im nächsten Jahr fortgesetzt. Im Jahr 2001 soll das Museum dann mit einer historischen Dauerausstellung über die Geschichte deutsch-jüdischer Beziehungen bis in die Gegenwart eröffnet werden.
BauNetz-Meldung zur Fertigstellung des Museums vom 19. 1. 1999