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20.09.2023

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Scharfe Kante für die Forschung

kister scheithauer gross in Aachen


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Die RTWH Aachen konnte kürzlich ein neues Forschungszentrum eröffnen, das einen gewichtigen Beitrag zur Energiewende leisten soll. Hinter scharfen Kanten und ockerfarbenem Klinker verbergen sich hochtechnisierte Speziallabore. Gegenstand der Forschung sind Fragen der Alterung, Lebensdauer und Zuverlässigkeit von Batterien und Leistungselektronik – entscheidende Themen beispielsweise für Elektromobilität oder Medizintechnik. Die Pläne für den Neubau stammen vom Kölner Büro kister scheithauer gross , kurz ksg, das 2017 den zugehörigen Wettbewerb gewinnen konnte.

Das Gebäude trägt den Namen CARL, was sich aus der englischen Übersetzung seines Forschungszwecks herleitet: Center for Ageing, Reliability and Lifetime Prediction of Electrochemical and Power Electronic Systems. Dabei handelt es sich um ein Forschungsthema von überregionaler Bedeutung, entsprechend wird dasProjekt von Bund und Land finanziert. Als Bauherrschaft agiert der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW. Auf insgesamt 5.000 Quadratmetern Nutzfläche arbeiten nun etwa 160 Mitarbeiter*innen des Instituts für Stromrichtertechnik und elektrische Antriebe (ISEA).

Ksg entwarfen einen Baukörper, der seiner Funktion und den städtebaulichen Vorgaben ausreichend Rechnung trägt. Das Forschungsgebäude ist nun Teil des Wissenschaftscampus Melaten im Nordwesten Aachens. Direkt am umlaufenden Boulevard positioniert, folgt seine Hauptfassade der langgezogenen Kurve und endet mit einer besonders scharfen Gebäudekante.

An der Straße tritt der aus drei Teilen bestehende Bau als massives, sechsgeschossiges Volumen auf. In Richtung des angrenzenden Naturschutzgebietes nimmt die Baumasse stufenweise ab und umschließt einen schmalen Innenhof. Die hochtechnisierten Speziallabore befinden sich neben Werkstätten, Klimakammern sowie Rein- und Trockenräumen im dreigeschossigen Mittelteil. Hinzu kommen drei Prüfräume im Untergeschoss, die für Stresstests mit luftgefederten, schwingungsentkoppelten Fundamenten ausgestattet sind. Sie beherbergen Mikroskope, die im Nanobereich messen und laut Pressemitteilung weltweit nur selten sind.

Beinahe noch spezifischer in die Forschung taucht der der dritte Gebäudeteil ein. In einer offenen Halle sind dort Container-Raumzellen für kritische Tests untergebracht, die aufgrund des Gefährdungspotenzials ausgelagert werden mussten. Laut Architekt*innen können im Schadensfall „einzelne Container ausgetauscht und umweltgerecht entsorgt werden“. An den Wänden dieser Raumzellen wurden Werke des Künstlers Jan Hoeft installiert, die Prozesse der Forschung plakativ darstellen. Auf dem Hallendach platzierte man eine Photovoltaikanlage.

Bis auf die Stahlkonstruktion der Halle bekleideten die Architekt*innen das Ensemble mit Wasserstrichziegeln von Deppe Backstein-Keramik. In den oberen Geschossen weist die Fassade dabei ein leichtes Relief auf. Hierfür verwendete man gezackte, eigens für das Projekt entwickelte Formsteine. An der Realisierung der Ziegelfassade war auch das Unternehmen Backstein-Kontor beteiligt. (mh)

Fotos: Yohan Zerdoun, Christian Eblenkamp


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