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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Zwei_neue_U-Bahn-Stationen_in_Kopenhagen_von_COBE_und_Arup_7302018.html

01.07.2020

Anschluss für den Nordhafen

Zwei neue U-Bahn-Stationen in Kopenhagen von COBE und Arup


Kopenhagen wächst. Kontinuierlich entstehen rings um die dänische Hauptstadt neue Entwicklungsgebiete, derzeit wird vor allem der ehemalige Industriehafen im Norden, der Nordhavn, nach einem gemeinsamen Masterplan der dänischen Büros COBE, Sleth, Polyform und Rambøll transformiert. Hier entsteht in den kommenden Jahrzehnten schrittweise ein 150 Hektar großer Stadtteil für 40.000 Bewohner und mit etwa ebenso vielen Arbeitsplätzen. Die drei südlichen Kais werden bereits fleißig bebaut, unter anderem wurden dort in den letzten Jahren die Internationale Schule von C.F. Møller und der spektakuläre Umbau eines Getreidesilos durch COBE realisiert. In den nördlichen Becken werden derweil noch Container verladen.

Ein wichtiger Bestandteil des neuen Viertels ist seine Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz. Dafür wird eine neue U-Bahn-Schleife gebaut, ihre ersten beiden Stationen wurden nun fertiggestellt. Fünf weitere sind in Planung. Die Entwürfe für alle U-Bahnhöfe stammen von COBE und Arup, beide mit Sitz in Kopenhagen. In nur vier Minuten fahren die Züge zum Hauptbahnhof. Bis 2025 werden 9.000 tägliche Fahrgäste erwartet.

Die Station Nordhavn liegt an der Grenze zum südwestlichen Viertel Østerbro und schließt an das bestehende Netz und die S-Bahn an. Hier entsteht derzeit ein großer, öffentlicher Platz als Scharnier zum Nordhafen, der U-Bahnhof liegt unter dem Platz. Seine Gestaltung orientiert sich an der der Linie M3: Rote Farbtöne markieren die Umsteigebahnhöfe. Im „Nordhavn“ sind die Wandpaneele so gefaltet, dass die Rottöne dominieren, solange man sich auf die Bahnsteige zubewegt, während der Weg nach draußen von Weiß- und Grautönen begleitet wird. Klare Sichtverbindungen zwischen den Bahnsteigen und Fußgängertunneln sorgen für eine gute Orientierung.

Die zweite Station Orientkaj ist hingegen ein Prototyp für alle noch kommenden Stationen. Sie befindet sich über der Erde, denn die neue U-Bahn-Schlaufe wird als Hochbahn durch das Hafenviertel geführt. Der Bahnhof, dessen gefaltete Aluminium-Fassade von zwei „selbstbewussten Klauen aus Beton“ gehalten wird, erinnere absichtlich an einen überdimensionierten Frachtcontainer, so die Architekten. Er wirkt, als hätte ihn einer der alten Verladekräne gerade hier abgestellt – oder wie eine große, brutalistische Brosche. „Einerseits feiert die Orientkaj-Station den industriellen Charakter des Hafens“, sagt Arups Projektleiter Kristian Winther. „Vor allem aber bietet sie einen schönen Ausblick auf das wachsende, neue Stadtviertel.“ Durch die vollverglasten, automatischen Türen am Bahnsteig können die Wartenden an guten Tagen angeblich über den Øresund und bis nach Schweden blicken. Die helle Bahnsteighalle kommt ohne Stützen aus und wird durch die verglasten Öffnungen eines Sheddachs zusätzlich belichtet. Zwei Treppenläufe aus Sichtbeton verbinden die Bahnsteig- mit der Straßenebene. Ansonsten steht der Bahnhof nur auf einem mittigen Pfeiler, sodass ein Großteil des Raumes unter dem 33 Meter langen Bauwerk als öffentlicher, überdachter Platz genutzt werden kann.

Für die kommenden Stationen soll diese Gestaltung variiert werden: Die Farben werden der jeweiligen Umgebung ebenso angepasst wie die Treppen, die sich durch eine Drehung der Laufrichtungen neu ausrichten lassen. Wann die anderen Bahnhöfe gebaut werden, steht derzeit jedoch noch nicht fest. (fh)

Fotos: Rasmus Hjortshøj – COAST



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Blick über das wachsende Stadtviertel mit den beiden neuen U-Bahnhöfen. Neben der Internationalen Schule im Hintergrund werden noch Container verladen.

Blick über das wachsende Stadtviertel mit den beiden neuen U-Bahnhöfen. Neben der Internationalen Schule im Hintergrund werden noch Container verladen.

Treppab geht es zur neuen U-Bahn-Station „Nordhavn“.

Treppab geht es zur neuen U-Bahn-Station „Nordhavn“.

Der Bahnhof „Orientkaj“ hingegen liegt oberirdisch, hier von Westen aus gesehen.

Der Bahnhof „Orientkaj“ hingegen liegt oberirdisch, hier von Westen aus gesehen.

Er erinnert absichtlich an einen Frachtcontainer ...

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