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13.06.2025

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Shou Sugi Ban am Starnberger See

Zwei Einfamilienhäuser von Buero Wagner


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Wenn es so etwas wie eine architektonische Handschrift gibt, dann hat das Münchner Buero Wagner seine wohl vorerst gefunden. Jüngst bedient es sich vermehrt der japanischen Technik Shou Sugi Ban: Diese verleiht Holzoberflächen durch Karbonisierung eine unverkennbare schwarze Färbung – und wappnet sie damit für das harsche voralpine Wetter. 

Das Wohnensemble Häuser mit einer Stütze wurde für zwei Generationen auf einem bereits bebauten Grundstück in der Nähe des Starnberger Sees geplant. Aufgrund mangelhafter Bausubstanz wich der Vorgängerbau. Großteile habe man aber noch vor Ort in recycelbare Baustoffe portionieren können, schreibt das Büro. Weiterhin hebt es die Nachverdichtung in der sonst locker mit Villen bebauten Siedlung hervor. Diese werde zwar im Leitprogramm „Starnberg 2025“ seit Jahren ausdrücklich empfohlen, aber bisher kaum umgesetzt.

Formal ähneln sich beide Baukörper stark. Innen sind die Erdgeschosse fast ausschließlich in Beton gegossen, je ein großzügiger Raum nimmt Wohn- und Kochbereich auf. Dieser wird durch eine breite Betonstütze inszeniert, die skulpturenartig die Arbeitsplatte bereithält. Im hinteren Bereich nimmt eine Raumscheibe aus Holz die Nasszellen auf. Über eine freitragende Treppe gelangt man ins Obergeschoss, das regionaltypisch aus Massivholz gefertigt ist und dies mit seinen grauen Holzoberflächen auch spürbar macht.

Von außen erinnert die Kombination aus ortstypischer Bauweise und formloser Anordnung der Fenster an das ebenfalls vom Büro geplante Haus am Ammersee. Auch hier schützt ein Kleid aus Shou Sugi Ban vor Witterung. Am Starnberger See tragen zudem eine abgestufte Beplankung und ein umlaufender Dachüberstand zum konstruktiven Holzschutz bei. (tg)

Fotos: Kim Fohmann


Zum Thema:

Neben seinen technischen Vorzügen wird Shou Sugi Ban auch für seine Gestaltung geschätzt, wie nicht zuletzt Zumthors Bruder-Klaus-Kapelle in der Eifel und das Landhaus von bureau de change in England zeigen.


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

8

Solas B | 18.06.2025 15:41 Uhr

Wieder eine

bewegliche Treppe (Bild 10) wie schön und dynamisch.

7

Muckl | 18.06.2025 11:41 Uhr

Magic

Magic @schlorpf - ja Hauptsache es ist praktisch, funktional und lässt sich einfach reinigen

6

schnupfi | 17.06.2025 19:47 Uhr

Neubauen?

schönes Beispiel für eine innerörtliche Nachverdichtung

5

schlorpf | 17.06.2025 14:31 Uhr

Wer

möchte sich da nicht gerne aufs Balkongeländer lehnen...

4

Georg | 17.06.2025 08:05 Uhr

Bravo

Bravo - sehr feines Gespür für Ort und Materialität

3

Alex | 17.06.2025 07:54 Uhr

überzeugend

konsequente Weiterentwicklung der Bürohandschrift. Die Verbindung aus regionaler Bautradition, Materialwahl und präziser materialgerechter Detaillierung überzeugt mich sowohl gestalterisch als auch funktional - Glückwünsche

2

Max Putzke | 16.06.2025 08:23 Uhr

Sagenhaft

Wirklich gelungen.

1

stauBmeier | 15.06.2025 20:12 Uhr

Datt hältste

im Kopp nicht aus.

Da vermutet man von außen betrachtet was sehr Anständiges, und dann diese Innereien.

So schade.

:(

 
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