Am 3. Januar 2005 feiert der Hamburger Architekt Meinhard von Gerkan seinen 70. Geburtstag.
Sein Büro von Gerkan, Marg und Partner (gmp) mit etwa 300 Beschäftigten gilt als einer der erfolgreichsten deutschen Büros mit Projekten in aller Welt, besonders in China.

Von Gerkan wurde in Riga geboren, wuchs aber als Waisenkind bei einer Hamburger Pfarrersfamilie auf und studierte erst Jura und Physik, ehe er Architekt wurde.
Zusammen mit seinem Partner Volkwin Marg gewann von Gerkan vor 40 Jahren gegen prominente Konkurrenz den Wettbewerb für den Neubau des Flughafens in Berlin-Tegel. Dieser Erfolg wurde zum Grundstein für seine Karriere. Mehr als 170 erste Preise hat sein Büro seitdem gewonnen.
Seinem anfänglichen Erfolg im Verkehrsgebäudebau ist von Gerkan treu geblieben, wie die neuen Flughafenterminals in Hamburg und Stuttgart und der neue Lehrter Bahnhof in Berlin beweisen. Besonders in Berlin ist von Gerkans architektonische Handschrift, die als „zeitlos modern und diskret elegant und zurückhaltend“ beschrieben wird, allerorts zu spüren. Hier entstanden allein in den letzten Jahren neben dem Umbau des Olympiastadions Gebäude (BauNetz-Meldung) für den Deutschen Bundestag und die Dresdner Bank, das Tempodrom (BauNetz-Meldung) und den Bahnhof Spandau.
„Wir versuchen, jede Entwurfsaufgabe auf möglichst wenige Kernfragen zu verdichten, um darauf die selbstverständliche Antwort zu finden“ so von Gerkan über seine Entwurfshaltung.
Als „Deutschlands größter Architektur-Exporteur“ bearbeitet von Gerkan derzeit auch Projekte in Vietnam und Dubai. „Architektur made in Germany“ wird deshalb weltweit mit dem Namen gmp verbunden.
Dass - anders als bei anderen kommerziellen Großbüros - unter den mehr als 200 ausgeführten Bauten von gmp bisweilen Entwürfe sind, die zu den feinsten Projekten ihrer Zeit gehören, bewies zuletzt eindrücklich der Christus-Pavillon auf der Expo 2000 in Hannover.

Zur Zeit planen gmp das Nationalmuseum in Peking (BauNetz-Meldung), eine Kirche, zwei Messegelände, ein Hotelhochhaus (BauNetz-Meldung) und mit der Luchao Harbour City sogar eine komplette Neustadt für 800.000 Einwohner. Die deutsche Schule in Peking war von Gerkans erster Auftrag in China. Die zahlreichen Bauaufträge im Reich der Mitte haben dem Büro bereits den Spitznamen „Gerkan Marg und Peking“ eingetragen.

Ulf Meyer

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