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05.02.2025

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Luftig für Mensch und Tier

Wohnungsbau in Melbourne von Fieldwork


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In Ländern, die eine hohe Eigentumsquote aufweisen, sind neue Mehrfamilienhäuser mit ungewöhnlichen Konzepten rar. Das mag unter anderem am Stigma liegen, dass in diesen Ländern mit dem Wohnen zur Miete einhergeht. Wer es sich leisten kann, investiert deshalb nicht in mietshausartige Typologien – was allerdings eine oft dringend notwendige Verdichtung des städtischen Gewebes verhindert.

Zumindest in Australien gibt es nun aber Bemühungen, dies zu ändern. Im Melbourner Vorort Kensington steht beispielsweise seit Ende 2023 ein Geschosswohnungsbau mit viel Platz für die Gemeinschaft, der nach dem neuartigen Build-to-rent-to-own-Ansatz entwickelt wurde. Den Entwurf lieferten  Fieldwork mit Sitz im benachbarten Vorort Collingwood, Auftraggeber war die Wohnungsbaugesellschaft Assemble, die entsprechend des Certified B-Labels eine gewisse soziale Nachhaltigkeit verfolgt.

Kensington liegt nordwestlich der Innenstadt oberhalb des Hafens von Melbourne. Das Grundstück ist von niedrigen Gewerbeansiedlungen und eher simplen Einfamilienhäusern umgeben. Ein altes Produktionsgebäude des Architekten Harry A. Norris wurde in das Vorhaben integriert. Hinter der historischen Backsteinfassade wachsen nun zwei sechsgeschossige Scheiben empor. Diese sind durch eine offene Erschließungsschicht miteinander verbunden. Dank tiefer vertikaler Einschnitte ist dieser Zwischenraum äußerst luftig ausgefallen.

Rund 70 Apartments sind hier entstanden, die durch zahlreiche kollektive Nutzungen komplimentiert werden. Unter anderem gibt es eine Werkstatt, eine Waschküche, einen Paketraum und eine Art Bibliothek für selten genutzte Alltagsgegenstände wie Bohrmaschinen oder spezielle Küchengeräte. Ein Hundewaschplatz im ersten Stock soll das Halten von Haustieren erleichtern, ein Gemeinschaftsraum mit Küche und Terrasse im obersten Stock und ein Restaurant im Erdgeschoss runden das Angebot ab. Auto- und Fahrradparkplätze gibt es natürlich auch. Konstruiert wurde das Gebäude aus Stahlbeton, mit einer Straßenfassade aus vorgefertigten Betonpaneelen. Letztere haben eine Oberfläche, die an Trapezblech erinnert.

Mit dem Build-to-rent-to-own-Ansatz experimentieren in Australien derzeit verschiedene Unternehmen. Bewohner*innen können hierbei zunächst für einen bestimmten Zeitraum mieten und ihre Wohnung dann zu einem festgelegten Preis kaufen. Ein Vorteil aus Sicht möglicher Käufer*innen ist, dass sich die finanziellen Herausforderungen eines Eigentumerwerbs besser steuern lassen. Bei dem Projekt von Assemble kommt hinzu, dass sich die Hausgemeinschaft zunächst frei entwickeln kann, bevor man sich ihr dauerhaft verpflichtet. (sb)

Fotos: Tom Ross


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

2

Kein Boomer | 05.02.2025 17:29 Uhr

???

Interessant, dass der nächstbeste Boomer direkt mal aus der Kurve fliegt. Oder sollte das ein Trollversuch sein? Egal.

Zur Architektur: Mir gefällt es eigentlich ganz gut. Klar, Australien ist schön warm. Vielleicht eine Voraussetzung, damit solche Zwischenräume auch tatsächlich genutzt werden. Aber darüber hinaus scheint hier im Geschosswohnungsbau tatsächlich eine gewisse Individualität erreicht worden zu sein. Ich kann mir jedenfalls gut vorstellen, hier abends nach Hause zu kommen. Aber ich bin ja auch kein Boomer.

1

Boomer | 05.02.2025 15:59 Uhr

das war ja mal nichts

Gru
se
lig!
Leider können ein paar Grünpflanzen diese Architektur auch nicht retten.

 
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