RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wohnhaus_in_Seoul_von_SML_mit_at_Coom_Partners_7783712.html

22.11.2021

Griff nach der Sonne

Wohnhaus in Seoul von SML mit at Coom Partners


Ob fliegende Treppen, Betonkurve oder Tannenbaum, in Seoul gehört eine Prise Exzentrik scheinbar zum Stadtbild dazu. Gründe für die ausdrucksstarke Architektur unterschiedlichster Typologien sind irgendwo zwischen hohen Grundstückspreisen, engen innerstädtischen Parzellen und verhältnismäßig niedrigen Bau- und Planungskosten zu suchen. Ein weiteres gutes Beispiel für kleine, aber auffällige Bauten in der dicht besiedelten südkoreanischen Hauptstadt ist das schmale Wohnhaus mit dem Namen Soseum, das sich mit einem spitzen Dreieck in den Himmel reckt. Entworfen hat das Haus das ortsansässige Büro SML in Zusammenarbeit mit at Coom Partners (ebenfalls Seoul).

In dem westlich gelegenen Stadtteil Hapjeong-dong reihen sich niedrige Häuser dicht an dicht. Neben einigen Sehenswürdigkeiten befindet sich auch das Dangin-ri-Kraftwerk in dem recht belebten Viertel. Die kleinen Parzellen am Fluss Han orientieren sich nach dem Einfall des Sonnenlichtes, woraus unterschiedlichste Ausrichtungen, Größen und Grundrisse enstehen. Zwar passt sich auch der 5,60 Meter breite und 17 Meter lange Baukörper des Soseums an die längliche Parzelle an, die Architekt*innen nutzten dabei aber nicht die gesamte Grundstücksfläche aus: Von über 100 Quadratmetern wurden nur etwas mehr als 50 Prozent bebaut.

Im Gegensatz zu den benachbarten Gebäuden, die wenig Fensterfläche besitzen und den Raum zur Straße hin meist abschließen, versetzten SML das Haus etwas nach hinten. Der hierdurch entstandene, dreieckig geformte Bereich dient als Treppen- und Terrassenraum. Er schafft straßenseitig eine Art Puffer, der dem Gebäude eine gewisse Leichtigkeit verleiht. Zudem bleiben durch die fast nur außen stattfindende Erschließung die vier Geschossflächen – bis auf drei eingestellte Bäder – unverbaut.

Das spitz zulaufende Dachgeschoss wirkt fast wie eine Hand, die sich im dicht bebauten Stadtraum den Himmel zu greifen versucht. Eine weit auskragende Traufe schützt die großzügige Fensterfront vor zu viel Sonneneinstrahlung während der heißen Tage. (dsm)

Fotos: Kyungsub Shin, SML
 



Dieses Objekt & Umgebung auf BauNetz-Maps anzeigen:
BauNetz-Maps


Kommentare:
Kommentar (1) lesen / Meldung kommentieren


Alle Meldungen

<

23.11.2021

Perspektiven für DDR-Garagenanlagen

Buchvorstellung in Berlin

22.11.2021

Auf gute Nachbarschaft

Pfarrheim in Oldenburg von kbg architekten

>
baunetz interior|design
Schön schlicht
BauNetz Wissen
Himmlische Quellen
Baunetz Architekt*innen
kadawittfeldarchitektur
baunetz CAMPUS
Alumni-Podcast
Stellenmarkt
Neue Perspektive?
vgwort