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06.04.2022

Nachverdichtung im Raster

Wohnhaus in Querétaro von Reims 502


Die historische Altstadt der in Zentralmexiko verorteten Großstadt Santiago de Querétaro ist aufgrund ihres Denkmalensembles aus dem 17. und 18. Jahrhundert auf der UNESCO-Liste als Weltkulturerbe geführt. Für spanische Kolonialstädte einzigartig ist auch die Stadtplanung, die einerseits vom strengen Schachbrettmuster der vormaligen spanischen Siedlergebiete geprägt ist und andererseits enge, verwinkelte Gassen in den Teilen aufweist, in denen die indigene Bevölkerung lebte. Im Kontrast dazu stehen die weniger dicht bebauten Vorortquartiere und ein recht unkontrolliertes städtisches Wachstum in den Zwischenzonen aufgrund erhöhten Wohnraumbedarfs.

Unweit des historischen Zentrums errichtete das lokale Büro Reims 502 nun ein mehrgeschossiges Wohnhaus mit drei Einheiten. Laut Architekt Eduardo Reims gilt es als außergewöhnliche Nachverdichtungsmaßnahme in einem ansonsten vorwiegend von Einfamilienhäusern besetzten Quartier. Entsprechend soll mit dem Projekt auch eine alternative Bebauungsform aufgezeigt werden, die dichtere Wohnformen auf engem Raum verträglich integriert. Das schmale Grundstück mit 280 Quadratmetern besetzt nun ein viergeschossiger Betonbau, in dem sich eine 100-, 200- und 300 Quadratmeter große Wohnung stapeln. Letztere erstreckt sich dabei über zwei Geschosse.

Der Entwurf sieht einen minimalistischen, unterschiedlich breit gerasterten Rahmen aus Sichtbeton mit großzügigen Glasflächen an den Schmalseiten vor. Innehöfe, Loggien und Terrassen säumen die Wohnflächen und bieten Raum für Begrünung, Rückzug oder Öffnung nach außen. Eine geschlossene Front mit dunkler Garageneinfahrt schirmt den Bau von der Straße ab, vertikale Holzlamellen und dichte Bepflanzung bilden den Übergang zu den zurückversetzten Obergeschossen.

Die drei Wohneinheiten werden vom zentralen Innenhof aus erschlossen. Dieser speist auch Licht und Luft in die tieferen Etagen und dient als Treffpunkt für die drei Parteien. Unterschiedlich ausgebildete Grundrisse, die großzügigen Flächen und Volumen sowie die Ausstattung zeugen von einem privilegierteren Bewohnerklientel. (sab)

Fotos: Onnis Luque, Ariadna Polo


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