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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wohnblock_in_Berlin_von_Cramer_Neumann_Architekten_7337844.html

31.07.2020

Geschlossen in der Europacity

Wohnblock in Berlin von Cramer Neumann Architekten


Mit der Wasserstadt Mitte wird die Fertigstellung eines weiteren Teilbereichs der Europacity, dem Entwicklungsgebiet hinter dem Berliner Hauptbahnhof, gemeldet. Im Jahr 2016 ging in dem von der Bauherrenpartnerschaft des Berliner Immobilieninvestors Kauri CAB Development und der britischen Beteiligungsfirma Benson Elliot ausgelobten Wettbewerb für die Bebauung des Baufelds A das Büro Cramer Neumann Architekten (Berlin) als Erstgereihter hervor. Die Grundsteinlegung fand im Jahr 2017 statt. Aus der Partnerschaft sind inzwischen die beiden Büros DIERKS & CRAMER und Claus Neumann | Architekten hervorgegangen.

Baufeld A ist der nördlichste Block zwischen Heidestraße und dem Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal. Die attraktive Lage am Wasser geht mit einer hohen Schallbelastung einher – zum Lärmschutz gegen die vielbefahrene Heidestraße sowie die Fenn- und Norddhafenbrücke wurde der Block nahezu geschlossen angelegt. Seine kompakte Kubatur und einheitliche Höhe unterstreicht den Eindruck zusätzlich. Nur an der ruhigsten südwestlichen Ecke öffnet sich das Volumen zum denkmalgeschützten Kornversuchsspeicher von 1898, der künftig mit Gastronomie und Kultureinrichtungen öffentlich belebt werden soll.

Der Block zählt insgesamt 192 Mietwohneinheiten und gliedert sich auch äußerlich sichtbar in drei Abschnitte. Das erste Drittel an der Heidestraße besteht aus 214 möblierten Einzelappartements, die zu 43 Wohngemeinschaften mit je einem Gemeinschaftsraum zusammengefasst sind – und nun unter der anglizistischen Wortkonstruktion CoLiving vermarktet werden. Den mittleren Abschnitt bilden nördlich und südlich je drei serielle Zweispänner mit großteils typengleichen Drei-Zimmer-Wohnungen. Die beiden Kopfgebäude hin zum Schifffahrtskanal sind mit Vor- und Rücksprüngen, größeren Loggien und Balkonen, sowie einem generell höheren Anteil an verglasten Fassadenflächen individueller ausgeprägt und nehmen Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen auf.

Bei all den von den Architekt*innen mit Sorgfalt getroffenen Entscheidungen bleibt die Wasserstadt Mitte ein Produkt ihrer öffentlichen Rahmenbedingungen.  Eine weitere Facette der in früheren Baunetz-Meldungen bereits kritisierten Haltung der Stadtverwaltung, in der Europacity kommerziellen Investoren weitgehend freie Hand zu lassen, zeigt sich hier in den Mietangeboten: Ein möbliertes Einzelappartement mit kleiner Kücheneinheit und Nutzung des Gemeinschaftsraums ist für 990 Euro warm pro Monat zu haben – soviel zum Unterschied zwischen Wohngemeinschaft und CoLiving. (hn)

Fotos: Studio Bowie



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