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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wohnatelier_bei_Paris_von_Jean-Benoit_Vetillard_Architecture_8449519.html

06.12.2023

Großes Atrium für ein kleines Haus

Wohnatelier bei Paris von Jean-Benoit Vetillard Architecture


Es gab Zeiten in den Architekturfakultäten, da galt das Haus für einen Künstler als typische Entwurfsaufgabe für die Studierenden. Heute werden zum Glück meist andere und komplexere Typologien bearbeitet. Das Maison Nana von Jean-Benoît Vétillard Architecture (Paris) in Bagnolet allerdings wirkt tatsächlich so, als wäre es einem dieser Seminare entsprungen. Nur, dass es eben nicht Studierende entwarfen und es auch nicht am See steht, wie es damals oft der Fall war.

Stattdessen versteckt sich das dreistöckige und etwa 100 Quadratmeter große Gebäude geradezu in einem kleinteiligen Hinterhof in Bagnolet, einem östlichen Vorort von Paris. Jean-Benoît Vétillard entwarfen ein turmartiges Haus für eine Künstlerin, die hier nun arbeiten und wohnen kann. Mit seiner Rückseite grenzt es an beinahe gleich hohe Nachbarbauten. Zum schmalen Hof hin zeigt es sich mit einer dunklen Holzfassade und einem hervortretenden Erdgeschoss, das einem Wintergarten ähnelt.

Die Front der Sockelzone ist nahezu vollverglast – bis hin zum Vordach, das wie eine gläserne Markise wirkt. Die seitlichen Außenwände wurden hingegen gemauert, während das innenliegende Tragwerk aus lindgrünen IPN-Stahlträgern besteht. Der zentrale Raum des Hauses dient laut Architekt*innen gleichermaßen als Atelier wie auch zum Kochen oder dem Empfang von Gästen. An der Rückwand befindet sich neben WC und Stauflächen auch die Treppe. In den oberen Etagen, die in Holzrahmenbauweise errichtet wurden, sind kleinere Räume untergebracht. Sie sind teils ebenso dem Arbeiten gewidmet oder fungieren als Rückzugsbereiche.

Ein komplett in Holz ausgekleidetes und glasgedecktes Atrium verbindet alle drei Geschosse. Mehrere interne Öffnungen erlauben hier Blicke quer durch das Gebäude. Fenster mit Glasbausteinen lassen diffuses Tageslicht herein. Insbesondere beim Blick in dieses Atrium – das fast schon wie ein 1:1-Modell wirkt – bekommt man das Gefühl, hier vor einem experimentellen Entwurf aus einem der oben erwähnten Seminare zu sitzen. Auch die nur lose definierten Nutzungsbereiche tragen dazu bei.

Rund 300.000 Euro werden als Budget angegeben. Den Außenraum ließen die Architekt*innen bewusst roh. Die Künstlerin kann sich diesen nun frei aneignen – kommenden Frühling möchte sie ihn bepflanzen, schreibt das Büro. Auch das passt ins Bild. (mh)

Fotos: Giaime Meloni


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