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29.01.2016
Diskurs bauen
Werkbund Berlin plant Siedlung mit 32 Architekten
Dass sich der Deutsche Werkbund mit zentralen Fragen des Wohnungsbaus auseinandersetzt, hat Tradition. In die Annalen der Architekturgeschichte ist die Weißenhofsiedlung eingegangen, die auf Initiative des Werkbunds 1927 mit Größen wie Scharoun, Le Corbusier oder Mies van der Rohe eine moderne Form des Wohnungsbaus bekannt machte. Jetzt, gute 90 Jahre später, will sich der Werkbund Berlin am städtebaulichen Diskurs um die Frage des zeitgenössischen Wohnens beteiligen, und zwar wiederum anhand von realer, gebauter Architektur. In Berlin-Charlottenburg plant das föderale Mitglied des Deutschen Werkbunds, das 29.000 Quadratmeter große Areal eines ehemaligen Tanköllagers zu bebauen.
Insgesamt 32 namhafte Architekturbüros werden sich mit jeweils einem Gebäude an dem Projekt mit dem Titel WerkbundStadt beteiligen. Insgesamt sollen nach einer Gesamtbauzeit von drei Jahren 1.100 Wohnungen entstehen. Anders als man es der Weißenhofsiedlung vorwarf, soll das Quartier in Berlin nicht exklusiv und elitär werden – nicht um idealisierte Ausstellungsobjekte geht es, sondern die Architektur soll sich der alltäglichen sozialen Realität des Wohnens stellen. Der Werkbund Berlin plant auf dem autofreien Gelände 330 mietpreisgebundene Wohnungen. Finanziert werden soll das Projekt von einer Investorengruppe, die sich als sozial verantwortungsvoll versteht.
Die Planung des urbanen Quartiers liegt beim Werkbund Berlin, der in der Tradition der 1907 gegründeten Vereinigung die verschiedenen Disziplinen der industriellen Gestaltung in den Entwicklungsprozess einbinden möchte. Als verantwortlich für das Gesamtprojekt zeichnen sich Claudia Kromrei (Vorsitzende Werkbund Berlin), Paul Kahlfeldt (Vorstand Deutscher Werkbund) und Corinna Scheller (Projektleitung). Trotz der festen Entschlossenheit aller Beteiligten liegt vieles noch im Unklaren. So stehen die Regularien, nach denen die beteiligten Architekturbüros ihre Entwürfe entwickeln werden, noch nicht fest. In Gemeinschaftsarbeit mit den beteiligten Büros ist allerdings schon ein erster städtebaulicher Entwurf entstanden und auch ein Detail scheint sich herauskristallisiert zu haben: Backstein soll zum Einsatz kommen.
Die 32 beteiligten Büros:
- Bernd Albers Architekten, Berlin
- Bayer & Strobel Architekten, Kaiserslautern
- Brandlhuber+ Architekten und Stadtplaner, Berlin
- Klaus Theo Brenner Stadtarchitektur, Berlin
- Caruso St John Architects, London + Zürich
- Cramer Neumann Architekten, Berlin
- Dierks 6 Sachs Architekten, Berlin
- Max Dudler Architekt, Berlin
- E2A Piet Eckert und Wim Eckert Architekten, Zürich
- Hans van der Heijden Architect, Amsterdam
- Heide & von Beckerath, Berlin
- Hild und K Architekten, München
- ingenhoven architects, Düsseldorf
- jessenvollenweider architektur, Basel
- Petra und Paul Kahlfeldt Architekten, Berlin
- Jan Kleihues, Kleihues + Kleihues, Berlin
- Kollhoff Architekten, Berlin
- Thomas Kröger Architekt, Berlin
- Vittorio Magnago Lampugnani, Studio di Architettura, Mailand
- LRO Lederer Ragnarsdóttir Oei Architekten, Stuttgart
- Christoph Mäckler Architekten, Frankfurt am Main
- Nöfer Architekten, Berlin
- nps tchoban voss, Berlin
- Office Winhov, Joost Hovenier Architect, Amsterdam
- Patzschke & Partner Architekten, Berlin
- Rapp+Rapp, Amsterdam
- RKW Rhode Kellermann Wawrowsky Architektur + Städtebau, Düsseldorf
- schneider+schumacher Architekten, Frankfurt am Main
- Uwe Schröder Architekt, Bonn
- Schulz & Schulz Architekten, Leipzig mit bayer | uhrig Architekten, Kaiserslautern
- Staab Architekten, Berlin
- Weinmiller Architekten, Berlin
Für die Freiraumplanung sind verantworlich:
- Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten, München/Berlin
- Lützow 7 – Müller Wehberg Garten- und Landschaftsarchitekten, Berlin
Der Gesamtentwurf aller beteiligter Architekten und Planer wird anlässlich des Deutschen Werkbundtages vorgestellt, der vom 23. bis 25. September 2016 in Berlin stattfinden wird.
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Sicht auf die ikonische Siedlung Weißenhof in Stuttgart, 1927 vom Werkbund ins Leben gerufen
Das Areal der zukünftigen WerkbundStadt in Charlottenburg-Wilmersdorf, ©WerkbundStadt
Tanköllager auf dem Bauarial, ©WerkbundStadt
Erste Planung der Baufelder, ©WerkbundStadt
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