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20.06.2025
Polizeikioske fürs Konsulat
Wachcontainer in Leipzig von Büro Voigt
Seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in den USA sind Fußweg und Straße vor dem amerikanischen Generalkonsulat in Leipzig gesperrt und werden von der Polizei bewacht. Dazu standen den Polizist*innen bisher profane Container zur Verfügung, die nach über zwanzig Jahren im Gebrauch ausgedient hatten.
Erfreulicherweise gab sich der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilienmanagement nicht mit einem simplen Ersatz der ursprünglichen Container zufrieden. Stattdessen beauftragte er das ortsansässige Büro Voigt mit der Planung für drei Objekte, die in dieser repräsentativen Lage einen Mehrwert für den Stadtraum bieten. Das Büro entwarf drei kleine Holzbauten, die als Unterstand und Aufenthaltsraum dienen und ebenso unkompliziert demontiert und transportiert werden können.
Der kleinste Bau steht an der Zufahrt und dient als Wachhäuschen. Zum Schutz vor Kälte ist es zwar gedämmt, bleibt jedoch unbeheizt und ohne Elektrik. Der mittlere Pavillon dient der Überwachung des Straßenraumes, während das größte Objekt auf etwa 30 Quadratmetern einen Pausenraum mit Küche, Toiletten, Umkleiden sowie Büroarbeitsplätze für die Diensthabenden aufnimmt. Die beiden letzteren werden durch je eine Wärmepumpe auf dem Dach beheizt beziehungsweise gekühlt.
Die Objekte wurden als Holzständerbauten aus Kiefer und Fichte konstruiert und mit Holzwolle gedämmt. Sie kamen komplett vorgefertigt auf der (Bau-)stelle an, denn für die Montage vor Ort war lediglich ein Zeitfenster von 48 Stunden gegeben. Sie kommen ohne ein Fundament und deshalb ganz ohne den Einsatz von Beton aus, denn sie stehen direkt auf der Straßenoberfläche.
An den Fassaden sowie als Dachabdeckung kam fein gefaltetes Aluminiumblech zum Einsatz. Dessen dunkelblaue Farbe passt zur polizeilichen Nutzung. Die Architekt*innen assoziieren mit den Faltungen Textil und verweisen auf Uniformen, Faltenröcke und Herrenanzüge. Große Fensterflächen in allen drei Bauten erzeugen eine überraschende Transparenz und lassen an Kioske denken. Elegant auskragende Vordächer schützen die diensthabenden Beamt*innen vor Sonne und Regen. (sbm)
Fotos: Hannes Heitmüller
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