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04.04.2024

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134 Wohnungen im ehemaligen Spital

Umnutzung in Basel von Müller Sigrist Architekten und Rapp Architekten


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Das Felix Platter-Spital im Westen Basels wurde in den 1960er Jahren nach Entwürfen von Fritz Rickenbacher und Walter Baumann errichtet. Trotz Sanierungsmaßnahmen entsprach das Krankenhaus jedoch nicht mehr den baulichen und betrieblichen Anforderungen und stand kurz davor, abgerissen zu werden. Verschiedene Akteure setzten sich für den Erhalt des Gebäudes ein, darunter der Bund Schweizer Architekten und der Basler Heimatschutz.

Nach mehreren Untersuchungen gelang es der ortsansässigen 2015 gegründeten Baugenossenschaft wohnen&mehr den Abriss zu verhindern. Im selben Jahr erhielt sie das Baurecht für das gesamte Gelände des Westfelds, auf dem das Gebäude steht. Aus dem folgenden, 2018 ausgeschriebenen Wettbewerb ging die Arge Müller Sigrist Architekten (Zürich) und Rapp Architekten (Münchenstein) als Sieger hervor. Letztere waren für das Baumanagement zuständig.

Insgesamt 134 Wohnungen konnten in dem zehngeschossigen Riegelbau geschaffen werden. Wie bei vielen jungen Genossenschaften gibt es ein breit gefächertes Angebot an Einheiten: von Ein- bis Zwölfzimmerwohnungen ist alles dabei, in den oberen Geschossen liegen Maisonetten. Vereinzelte Gästezimmer können von allen Bewohner*innen temporär genutzt werden. Die Bruttogrundfläche des Gebäudes beträgt rund 19.500 Quadratmeter. An den Stirnseiten sind breite Balkone angebracht, die teils einzelnen Einheiten zugerechnet sind, und teils von der Gemeinschaft des gesamten Hauses genutzt werden können.

Neben den Wohnungen sind öffentliche Nutzungen für das Areal im Erdgeschoss angesiedelt, zu dem mehrere Flachbauten gehören, die seitlich an die Wohnscheibe anschließen. Darunter befinden sich zwei Einrichtungen für Kinderbetreuung, Quartierläden, Treffpunkte, Gewerbeflächen und ein Bistro. Herzstück ist ein doppelgeschossiges Foyer. Es dient der Erschließung der Wohnungen und öffentlichen Einrichtungen im Haus sowie auch als Verbindung zwischen Straße und den Grünflächen im Inneren des Areals.

Bedingung für den Erhalt des Gebäudes war eine umfassende energetische Sanierung. Daher zogen die Architekt*innen hinter der bestehenden Südwestfassade mit ihren geknickten Fensterflügeln eine zweite, vollverglaste und gegenläufig gefaltete Fassadenschicht ein. Die Zwischenräume dienen als Wintergärten. Die Nordfassade hingegen wurde innenseitig gedämmt und die bestehenden Holzrahmenfenster ersetzt.

Aus Gründen der Erdbebenertüchtigung wurden zwei frühere Treppenhäuser durch zwei neue ersetzt, die nun mittiger im Riegel liegen. Auf diese Weise tragen sie zur vertikalen Aussteifung bei, weshalb eine höhere Flexibilität der Wohnungstypologien möglich sei, so die Architekt*innen. Zudem führen entlang der Mittelflure mehrere kaskadenartige Treppen durch das Gebäude. Die Baukosten werden mit umgerechnet knapp 75 Millionen Euro angegeben. (gk)

Fotos: Ariel Huber, Lausanne


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Kommentare

1

Da würde ich einziehen! | 04.04.2024 20:51 Uhr

Gelungene Umnutzung.

Aus einem Koloss lässt sich etwas machen.
Es muss nicht immer Neubau sein.

 
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