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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Umbau_in_Neumarkt_i.d.OPf._von_Alexandra_Muemmler_und_Raphael_Rogalli_10149288.html

18.11.2025

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Vom Lager zum Wohnhaus

Umbau in Neumarkt i.d.OPf. von Alexandra Mümmler und Raphael Rogalli


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Vom Lager zum Blumenladen zum Wohnhaus – diese Entwicklung hat ein unscheinbares Gebäude in Neumarkt in der Oberpfalz genommen. Der Umbau der 145 Quadratmeter fassenden Lagerhalle vom Holzgroßhandel Ehmann ist das Erstlingswerk von Alexandra Mümmler und Raphael Rogalli aus München, die das Projekt im Auftrag des Eigentümers realisierten.

Die 1975 errichtete Lagerhalle liegt in einer heterogen bebauten Umgebung, die unter anderem durch Parkplatz- und Brachflächen geprägt ist. Nach dem Wegzug des Holzgroßhandels ins Gewerbegebiet wandelte sich das Umfeld zunehmend zum Wohnquartier, und die am Rand des Stadtfriedhofs gelegene Halle wurde zwischenzeitlich als Blumenladen genutzt.

Beim Umbau blieb die Konstruktion – ein Stahlbetonskelett mit Kalksandstein-Ausfachungen – im Kern erhalten. Von außen ist das Gebäude dennoch kaum wiederzuerkennen: Aus einem zuvor weiß verputzten, typisch pragmatischen Gewerbebau wurde ein zurückhaltend wirkendes, mit Holz verkleidetes Wohnhaus. Die Betonstützenstruktur erhielt eine Dämmung aus Holzwolleplatten und eine vorgehängte, vorvergraute Weißtannenschalung, mit der Mümmler und Rogalli auch auf die frühere Nutzung als Holzlager verweisen wollen.

Das ehemalige südliche Hallentor blieb in seiner Dimension bestehen, während an Ost- und Westfassade neue Öffnungen hinzukamen. Vertikale Lisenen gliedern die Flächen und ordnen die freie Setzung der Fenster. Während der Bau außen schlicht bleibt, entfaltet er innen ein offenes Raumgefüge, das nicht zuletzt durch die hohen Decken und ein umlaufendes Vorhangsystem Assoziationen an ein kleines Theater weckt. Die Dachkonstruktion aus Nagelbindern wurde freigelegt, darunter ein Raum-im-Raum-System in Holzständerbauweise eingestellt. Ein fugenloser Spachtelboden – im offenen Bereich hellgrau und punktuell rot – betont die fließenden Übergänge. 

In den eingestellten Raumeinheiten brachten Mümmler und Rogalli Badezimmer, Toilette sowie einen Lager- und Haushaltsraum unter. Der Wohnbereich öffnet sich über eine Terrasse und lässt sich mittels Vorhängen als eigene Einheit abtrennen. Auch eine weitere Fläche zwischen Küche und Schlafzimmer bleibt flexibel nutzbar und kann bei Bedarf durch Vorhänge separiert werden. (dsm)

Fotos: Markus Lanz


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

13

Simon | 20.11.2025 11:19 Uhr

----------------------

@11
Am Inhalt manch kleinlicher Aussagen ändert sich ja nichts. Egal ob Semesterarbeit oder "schwafeln" auf einer Fachplattform :-)

12

Roberta | 20.11.2025 10:02 Uhr

schön

ich würd da sofort einziehen. ist ja noch nicht eingerichtet. anscheinend fehlt da manchen menschen die vorstellungskraft.

11

auch ein | 19.11.2025 15:37 Uhr

architekt

@10:
"Wenn hier scheinbares Fachpublikum sich an Kleinigkeiten der Küche auslässt, ist das einfach nur lächerlich, spießig und Kleingeistig. Anscheinend fehlt der Blick für die Gesamtheit."

das hier ist ja auch keine uni-semesterarbeit wo man drei seiten erläuterungstext aus den fingern saugt und was von "gesamtheit" schwafelt sondern da wohnt jetzt jemand in der gesamtheit und der küche.

das gute: der bauherr wills wahrscheinlich so, ich bräuchts nicht....

10

Simon | 19.11.2025 13:24 Uhr

----------------------

Ich finde das super gelöst. Die Fassade gefällt mir sehr gut, in Farbe als auch in der Detailsausbildung. Ein schöner Innenraum ist entstanden.

Jeder spricht von Nachhaltigkeit, hier wird es umgesetzt und vorhandener Raum umgenutzt, super!

Auch die Materialität innen halte ich für gelungen. Achtung: "wohnlich"
Die Gewerbevergangenheit darf man sehen. Manche denken das ist Absicht. Ist beides gut.

Wenn hier scheinbares Fachpublikum sich an Kleinigkeiten der Küche auslässt, ist das einfach nur lächerlich, spießig und Kleingeistig. Anscheinend fehlt der Blick für die Gesamtheit.

Und immerhin ist die Nachbarschaft ruhig :-)

Schönes Projekt.

9

J.H. | 19.11.2025 09:38 Uhr

zu viel Negativität

In herausfordernden Zeiten muss man eben etwas kreativ werden. Nicht jeder hat das Privileg, 1000 m² Garten und entsprechenden Abstand und Blickschutz zu den Nachbarn zu besitzen. Typisch deutsch ist es natürlich auch, sich in aller Vornehmlichkeit hinter hohen Hecken und unansehnlichen Zäunen zu verstecken. Gibt dem Ganzen etwas Zeit und Leben, und dann wird sich zeigen, wie unkonventionelles Wohnen aussehen kann.

8

ulknudel | 19.11.2025 09:35 Uhr

mutiges projekt mit schwieriger ausgangslage

respekt an die bauherrschaft, die sich so einen schwierigen ort zum wohnen vornimmt. zt können die architekt:innen da wenig einfluss darauf nehmen. im inneren technisch alles wunderbar und sauber gelöst. eines tages , wenn dann auch die klimaanlage zugewuchert ist, sicherlich ein rundum schönes projekt!

7

Hirsch | 19.11.2025 09:01 Uhr

Glückwunsch

zum ersten Projekt. Überhaupt zum Bauen zum kommen ist schon eine Leistung. Dazu dann so eine undankbare Parkplatz-Außensituation. Um den erhöhten Bereich ist sicherlich eine große Hecke geplant, im Rahmen der Gegebenheiten sicherlich angemessen.
Die Farblichkeit finde ich im Inneren stimmig, gut finde ich die Holzrahmen, die sehr gut zum Gebälk passen.
Wozu ist der kleine, quadratische Vorhangkreis gedacht? Dessen Funktion erschließt sich mir noch nicht.

6

LGS | 19.11.2025 08:43 Uhr

Eine schöne Umnutzung.

Sobald der Freiraum etwas begrünt ist, ergibt sich eine klare Abgrenzung zum öffentlichen Raum. Innenräumlich wirkt das Gebäude durch die eingestellten Boxen sehr luftig. Auch im Hinblick auf ressourcenschonendes Bauen und Nachnutzung ist das Projekt sehr zeitgemäß. Von den negativen Kommentaren hier nicht beirren lassen – ein gelungenes Erstlingswerk!

5

Mr. Riös | 19.11.2025 07:20 Uhr

Kochfeld

Das Kochfeld vor dem Holzfenster?
Viel Spaß beim direkten Putzen jedes Mal wenn die Bollo ein bisschen blubbert beim Kochen...

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4

Hans-J. Heidenreich | 18.11.2025 23:41 Uhr

Einfach ist schwierig

An der ehemaligen Eingangsfassade sieht man, wie eine einfach gestaltete Fassade gut proportioniert sein kann. Bei den neu gestalteten Fassaden passen weder Fensterhöhen noch Proportionen. Die Innenräume harmonieren in ihrer Lieblosigkeit mit der Aussenraumgestaltung, die an Tristesse nich zu überbieten ist. Ein trauriges Projekt. Die Aufnahme vom Friedhof wirkt fröhlicher. Alles in Allem eine vergebene Chance.

3

martin s | 18.11.2025 18:10 Uhr

Raumo-Phobie

Ob sich die Bauherren das Ergebnis nach Präsentaion der Planung mit dem Beamer SO vorgestellt haben?
Ob da die Terrasse am Parkplatz zu sehen war? Hey, wer kommt zum Grillen!
Die Küche, in der ich nur schnell mal Wasser für einen Tee ansetzen würde und dann nichts wie raus da?
Die Idee, die Binder freizulegen finde ich grundsätzlich gut, wirkt am Ende irgendwie beängstigend....vielleicht wäre auch hier weiß besser...
Küche - Schlafzimmer - Vorhänge?
Ach ja, mit flexibel heißt der Köder......

2

Mainzer | 18.11.2025 16:12 Uhr

Einfach besser Bauen

... wirkt so leider ganz und gar nicht wohnlich; liegt auch am offensichtlich (noch?) ungelösten Übergang / Abgrenzung zum öffentlichen Raum.

1

auch ein | 18.11.2025 15:49 Uhr

architekt

also da wäre gut mal noch ibs zum frühling zu warten, dann könnte man vielleicht erkennen wie dieses ding im umfeld steht.
oder weiter auf nem parkplatz mit einsicht für alle.....

architektonischer graus, vor allem diese düstere "küche"

 
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