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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Umbau_in_Bad_Reichenhall_249501.html

11.07.2008

Aus alt mach neu

Umbau in Bad Reichenhall


Vorher-Nachher Bildstrecken in Frauenzeitschriften haben ja immer etwas faszinierendes, fast schon voyeuristisches an sich. In der Architektur ist es, wenn auch weniger voyeristisch, auf jeden Fall spannend. So auch bei diesem Beispiel aus dem oberbayerischen Bad Reichenhall: Bolwin Wulf Architekten aus Berlin haben die dortige Sparkasse Berchtesgadener Land in 14 Monaten umgebaut und am 7. Juli 2008 eröffnen können.

Der Entwurf für den Umbau ging aus einem 2006 durchgeführten geladenen Wettbewerb als Sieger hervor. Die auf mehrere Gebäude im Stadtgebiet verstreuten 235 Mitarbeiter sollten in dem Bestandsgebäude Bahnhofstraße 17 in Bad Reichenhall zusammengeführt werden. Die Sanierungsmassnahme sowie Eingriffe und Ergänzungen sollten eine funktional, ökonomisch und ökologisch optimale Lösung für die Sparkasse schaffen. Besonderes Augenmerk lag dabei auf dem Umgang mit dem 70er-Jahre-Bau, der Nähe zur Altstadt sowie der direkten Nachbarschaft zu historischen Gebäuden.

Im Mai 2007 konnte bereits mit der Entkernung des Altbaus begonnen werden. Der ursprünglich vor die Fassade gehängte, Ein- und Ausblicke behindernde Sonnenschutz wurde entfernt, die tragenden Balkenköpfe freigelegt und mit grossen horizontalen Flächen belegt. So entstand ein einfacher Sonnenschutz bei großer Transparenz und Offenheit, ein überdachter Aussenbereich für Fussgänger, und ein regionaltypisches Element, welches bereits an den Gesimsen der umliegenden historischen Salinengebäude Anwendung fand.

Im Inneren wurde der für die Entstehungszeit typische Funktionsmix aus Bank, Geschäftsräumen, Wohnen und die damit verbundene komplexe Erschließung aufgegeben. Zwei Treppenhäuser an der Eingangsfassade konnten entfallen und schufen Platz für gebäudehohe Wasser-Rieselwände, die die Architekten nicht nur als ortstypische Attraktion verstanden haben möchte, sondern auch als Transporteur von Verdunstungskühle für die Büroebenen. Sämtliche Etagen wurden von überflüssig gewordenen Einbauten befreit. In die Kundenhalle mit SB-Bereich im Erdgeschoss bringen nun zwei eingeschnittene Innenhöfe Licht in das Gebäudeinnere.


Zu den Baunetz Architekt*innen:

BOLWIN | WULF


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