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18.08.2025

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Zuhause im alten Nachtclub

Umbau in Antwerpen von Woonwerk Architecten


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Seit dem 19. Jahrhundert ist das Schipperskwartier im Zentrum Antwerpens als Rotlichtviertel bekannt. Doch seit einigen Jahren verändert sich das Bild des Quartiers: Prostitution, Drogenhandel sowie Bars und Nachtclubs konzentrieren sich zunehmend auf ein kleineres Areal, während die umliegenden Straßen und Plätze neugestaltet, Altbauten saniert und neue Wohnhäuser errichtet werden.

Zu diesen Projekten zählt auch der Umbau eines ehemaligen Nachtclubs in der Oudemansstraat, der nun 23 Wohnungen beherbergt. Den Wettbewerb dafür gewannen 2017 Woonwerk Architecten aus Amsterdam. Inzwischen ist das von der städtischen Entwicklungsgesellschaft AG Vespa beauftragte Vorhaben abgeschlossen.    

Die Architekt*innen schreiben, dass die Transformation im Viertel noch deutlich sichtbar ist. Daher habe man besonders auf die Übergänge zwischen dem öffentlichen und dem privaten Raum geachtet – und sich dabei auch Inspiration aus der eigenen Umgebung in Amsterdam geholt. Dort gibt es gerade im Grachtengürtel die bekannten Hausaufgänge, wo wenige Stufen zu einem kleinen Podest vor dem Eingang führen. Viele Amsterdamer*innen nutzen diese Stufen als Erweiterung des Wohnzimmers, für eine Kaffeepause, eine Unterhaltung mit den Nachbar*innen oder als Standort für üppige Topfpflanzen. 

Nun gibt es ein ähnliches Element auch in der Oudemansstraat in Antwerpen. Woonwerk brachten in den unteren zwei Geschossen des Vorderhauses sieben Maisonettewohnungen über die gesamte Länge unter, jede mit einem direkten Eingang. Das Erdgeschoss wurde erhöht, fünf Stufen führen nun von der Straße zu den Wohnungen hinauf. In der Fassade aus hellem Backstein werden diese sieben Eingänge durch ein markantes Eckfenster-Element aus dunklem Holz betont. Dazwischen führt ein zweigeschossiger, in kräftigem Gelb markierter Eingang ins Treppenhaus und zum rückseitigen Gemeinschaftsgarten.

Überall im Haus habe man den Gemeinschaftsräumen Priorität eingeräumt, schreiben Woonwerk. „Die Erschließungsflächen sind immer etwas größer, um auch als Begegnungsorte zu funktionieren.“ Dazu gehören neben dem Eingangsfoyer und dem Treppenhaus vor allem die Laubengänge auf der Rückseite, die zur Erschließung der Apartments in den oberen Stockwerken dienen.

Vom Altbau wurden nur die Fassaden und das Dach sowie einige Schuppen an der Rückseite entstanden. Sowohl die Erhöhung des Erdgeschosses als auch das neue Dach bestehen aus biobasierten Materialien, vor allem aus Holz. Eine Wärmepumpenanlage, Niedrigtemperaturfußbodenheizungen, Wärmerückgewinnung und PV-Paneele auf dem Dach ergänzen das Nachhaltigkeitskonzept.

Unterschiedliche Wohnungstypen – Apartments mit 53, 56 und 58 Quadratmetern sowie Maisonettewohnungen mit 82 Quadratmetern – sollen helfen, eine gut gemischte Bewohnerschaft zu finden, mit Familien, Senior*innen und Alleinstehenden. An einer kleinen Gasse, die an den Garten anschließt, entstanden in einem Altbau noch drei weitere „Stadthäuser“ mit je zwei Etagen und 100 Quadratmetern Wohnfläche. Insgesamt umfasst das Ensemble rund 3.840 Quadratmeter. (fh)

Fotos: Aiste Rakauskaite, LUCID


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

7

Latimer | 25.08.2025 13:21 Uhr

Zuhause

Ziemlich gute Architektur, gute städtebauliche Einpassung und Materialität. Ich liebe es!
Nur der Hof enttäuscht: Nutzungsunfreundlicher Cortenstahl, nur Gras und keine attraktive Gliederung des Raumes, .... und das bei so einer schönen EG-Fassade.

6

auch ein | 20.08.2025 13:12 Uhr

architekt

@2:
erdkunde klasse 1, wie schon einst von Andy Möller kultiviert: „Mailand oder Madrid? Hauptsache Italien!

5

ulknudel | 19.08.2025 16:56 Uhr

liebe/r ziemlich geil

antwerpen liegt nicht in "holland" ;-)

4

stauBmeier | 19.08.2025 16:04 Uhr

- @2 -

Antwerpen Holland?

3

Max Mustermann | 19.08.2025 09:27 Uhr

Frage

Weiß jemand von welchem Hersteller das Regal auf Bild 4 ist?

mit der Rückwärtssuche finde ich nur ähnline aber nicht das genau Regal

2

Ziemlich | 18.08.2025 19:59 Uhr

geil

Das ist die Architektur, wofür man Holland liebt. Auf der anderen Seite machen die Tschechen Meter. Die sind anders, aber mindestens genauso gut.

1

stauBmeier | 18.08.2025 16:57 Uhr

Bild 37 in schwarz-weiß

sagt mir, dass
hier in bunt keine grauen
Ziegelsteine zu sehen wären.

Mein einziger Kritikpunkt.
Nicht das Bild,
sondern der Schluss daraus.
Warum überall graue Ziegel?

 
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