Als die Architekten von apool (Dominik Franz, Jesper Reinhold, Berlin) dieses Projekt in Berlin übernahmen, fanden sie „ein halbfertiges Townhouse am Friedrichswerder“ vor. Dieses wurde von ihnen „radikal überdacht und zurückgebaut“ und beherbergt nun einen Flagship-Store für ein Modelabel und einen Zweitwohnsitz für eine vierköpfige Familie.

Die Architekten wollten die Fassade „durch Abstraktion zum Alleinstellungsmerkmal stilisieren“, dies mache den Standort für das Unternehmen unverwechselbar und ersetze klassische Außenwerbung. Und weiter: „Klare Linien gliedern die weiße Gebäudehülle aus hochglanzlackierten Aluminiumpaneelen; die gebaute Umgebung sowie das Sonnenlicht werden reflektiert. Im geschlossenen Zustand bietet die flächige Fassade einen starken Kontrast zu den kleinteilig detaillierten Nachbarhäusern.“ Wird das Wohnatelier in den oberen Etagen genutzt, lassen sich die Paneele im frei wählbaren Winkel öffnen.

Die vollverglaste automatische Schiebetür, die den Eingang zum Store bildet, ist mit 6,50 Metern genauso hoch wie das Haus breit – „das Extreme zieht sich als Thema durch den gesamten Bau“. Im Inneren wurde die Enge des zugrunde liegenden Konzeptes der auf 6,50 Meter schmalen und extrem tiefen Parzellen errichteten Stadthäuser „durch Überhöhung der vertikalen Elemente überwunden“.

Die Räume in den Duplexen sowie die zweigeschossigen Festverglasungen und Außentüren zu den Höfen weisen ebenfalls das Höhenmaß von 6,50 Meter auf. Die Qualität der Lichtführung und des Luftaustausches waren den Planern dabei wichtiger als Flächenmaximierung und Individualisierung einzelner Räume.

Die eingesetzten Materialien – hochglanzweiß lackierte Aluminiumpaneele, Betonböden, hochglanzweiß lackierte raumhohe Einbauten und schneeweiß verputzte Wände – sollen die großzügigen Dimensionen stärken.

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