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09.10.2014

Präsenzmaschine

Theater in Spijkenisse von UNStudio


Die Präsenz der Schauspieler auf der Bühne und die Präsenz der Zuschauer im Foyer: Beides mache das Theater auch in der digitalen Welt unentbehrlich, so Ben van Berkel. Insbesondere gelte das auch für Kleinstädte, wo Theater auch eine wichtige Rolle im überschaubareren gesellschaftlichen Leben spielen. Das südniederländische Spijkenisse hat sich darum gerade einen Neubau von UNStudio (Amsterdam) geleistet, dessen seitliches Foyer zugleich als Stadtbalkon fungiert.

Das Theater verfügt über einen großen und einen kleinen Saal, die über einen stützenfreien Eingangsraum mittels einer geschwungenen Treppe und mehrerer Zwischenebenen erschlossen werden. Alle ergänzenden Programme, also Cafés und ein Restaurant, aber auch die Büros der Verwaltung und die Künstler-Garderoben, sind hier versammelt, so dass die unterschiedlichen Bereiche des Theaters mit seinen 5.700 Quadratmetern Nutzfläche als Ganzes erfahrbar werden.

Die beiden Säle bieten Platz für 200 und 650 Besucher und wurden akustisch dahingehend optimiert, eine möglichst große Bandbreite von Formaten zu ermöglichen. Neben dem Sprechtheater finden also auch Opernaufführungen, Konzerte oder Performances einen geeigneten Raum. Etwas weniger vielseitig ist dagegen die Farbgestaltung, die an das Lounge-Design eines Beauty-Salons erinnert. Aber wenn die Einwohner von Spijkenisse bis Rotterdam auf diese Weise lieber ins Theater kommen, hat sie ihren Zweck schon erfüllt. (sb)

Fotos: Peter Guenzel, Jan Paul Mioulet, Peter de Jong


Zum Thema:

Neustart nach der Postmoderne – Caroline Bos und Ben van Berkel im Gespräch


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