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09.10.2025

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Offenes Herz in Modulbauweise

Studierendenwohnheim in Delft von Studioninedots


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Die Technische Universität in Delft wächst kontinuierlich und braucht daher immer mehr Wohnungen für ihre Studierenden. Längst ist der Campus südlich der Altstadt zu einer veritablen eigenen Stadt gewachsen, wobei noch immer ein Masterplan vom Anfang des Jahres verstorbenen Carel Weeber für die weitere Entwicklung gilt. Eine kleine Lücke in diesem Plan hat nun die gemeinnützige Stiftung DUWO gefunden, um ein zusätzliches Studierendenwohnheim zu bauen. Die Stiftung betreut landesweit bereits über 33.000 Wohneinheiten. Mit dem Neubau in Delft kommen jetzt 137 hinzu. Den Entwurf lieferten Studioninedots (Amsterdam). 

Der Neubau schließt entlang des Balthasar-van-der-Pol-Weges ein Ensemble aus bereits existierenden Studierendenunterkünften im Norden ab. Er entstand auf einem ehemaligen Parkplatz als langer Riegel aus vorfabrizierten Modulen: insgesamt 69 Meter lang, 13 Meter breit und 15,5 Meter hoch. Die Geschosshöhe beträgt gut drei Meter, bei insgesamt fünf Etagen. 

Grundsätzlich besteht jedes Modul aus einer Betonbodenplatte, in der die Rohre, Leitungen und die Isolierung enthalten sind. Darauf stehen vier Stahlstützen an den Ecken, die die Wand- und Deckenelemente aus Holz halten. Das gesamte Gebäude gründet auf einer Bodenplatte aus Stahlbeton, die Treppenhäuser und die große Öffnung in der Mitte des Gebäudes benötigten eine Stahlskelettstruktur.

Jedes der komplett vorfabrizierten Apartments bietet ein Zimmer mit Bad und Küchenzeile auf 28,5 Quadratmetern. Da die Wohnungen als Module geliefert und gestapelt wurden, betrug die vollständige Bauzeit schlanke 26 Wochen. Man habe sich ganz auf die Bedingungen der Vorfabrikation eingelassen, schreiben Studioninedots, und daraus eine Philosophie der Wiederholung und Variation entwickelt. Das heißt hier insbesondere: Während die Apartments repetitiv aneinander gereiht wurden, formen die Gemeinschaftsräume gezielte Störungen im Muster.

Im Erdgeschoss ist der Haupteingang im Westen markiert durch eine große, zurückgesetzte Glasfassade. Die obligatorische Fahrradgarage nach Süden erhielt hingegen nur zwei kleine Eingänge und bleibt hinter der Fassade aus grauen Eternitplatten weitgehend verborgen. Im zweiten Obergeschoss liegt ein gut 110 Quadratmeter großer Gemeinschaftsraum mit Küche, den die Architekt*innen wiederum mit einer raumhohen Verglasung öffneten. 

An diesen Gemeinschaftsraum schließen innerhalb des Baukörpers gelegene, aber offene Terrassen an. Sie bilden im Raster der Module einen bis zu dreigeschossigen, tiefen Einschnitt im Riegel. Die Architekt*innen sprechen vom Herz des Gebäudes. Dessen besondere Bedeutung ist auch an den Oberflächen abzulesen. Sie bestehen hier, im Gegensatz zum Rest des Gebäudes, aus rotbraunem Mandioqueira-Holz, eine Art von Teakholz, das als besonders hart und widerstandsfähig gilt. Integrierte Möbel und Pflanzenkübel teilen die Flächen locker in Bereiche für größeres Beisammensein und Rückzugsmöglichkeiten zum Arbeiten. Auf dem Dach findet sich zudem eine kleine Landschaft aus extensiver Begrünung und PV-Modulen. (fh)

Fotos: Sebastian van Damme


Video:


Video: The Timewriters

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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

2

...noch ein | 14.10.2025 11:35 Uhr

Architekt

@1...Ich habe genau das gleich gedacht.

Das System erscheint ökonomisch durchdacht zu sein und zu funktionieren, der Zwischenraum gut durchgearbeitet, organisiert und nutzbar.

Die entstehenden Flure sind trotzdem nicht gut. Nicht nur vom Raum, auch Materialität / Detailierung. Vielleicht sind die Appartments dahinter ja besser. Who knows.

1

Tim | 10.10.2025 22:17 Uhr

Wie wohnt ...

... es sich im Studentenwohnheim?

28 Bilder, und keines zeigt, wie eine Wohnung ausschaut. Schade.

 
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