Etwa eine halbe Million Schalen der Sydney Felsenauster seien in der Konstruktion des Pier Pavilion im Hafen Sydneys recycelt worden. Das erklärt das Büro Besley & Spresser (Sydney), das den öffentlichen Veranstaltungs- und Aufenthaltsort Anfang des Jahres fertigstellte. Zuvor hatten sie sich 2020 bei einem Wettbewerb gegen mehr als 170 Mitbewerber*innen durchgesetzt. 

Im Zentrum der australischen Metropole gelegen, gehört der Pavillon zu einer umfangreichen Sanierungsmaßnahme, die seit Anfang der 2000er-Jahre einen ehemaligen Containerhafen in das etwa 22 Hektar große Viertel Barangaroo verwandelt. Als Bauherr verantwortete die staatliche Agentur Infrastructure NSW die Umsetzung des Pavillons.

Die Grundrissform mit konkav geschwungenen Stützenreihen soll die Geometrie der Buchten und Halbinseln im Hafen Sydneys spiegeln. Auf den Stützen sitzt ein Dach aus Brettschichtholzträgern, dessen dichte Begrünung infolge seiner Neigung auch für Fußgänger*innen sichtbar ist. Lokale Pflanzenarten, Sandsteinblöcke und hohle Baumstämme sollen einheimische Vögel und Insekten anziehen. Die Deckenuntersicht sowie die Stützen und Wände verkleidet ein Terrazzo, den Besley & Spresser eigens für den Pavillon entwickelten und dessen Oberfläche die Konturen der darin verwendeten Austernschalen zeigt. 

Der offene Innenraum bleibt bis auf eine seitliche Kolonnade stützenfrei. Neben einer rund 18 Meter langen Sitzbank nimmt es ein zweites, kleines Gebäude auf, in dem sich eine Servierküche mit Bar, Lager und Technikbereich für Veranstaltungen befindet. Auch bleibt der Raum frei von jeglichen Versorgungsleitungen, da diese in den Stützen untergebracht sind. Mit einem stattlichen Durchmesser von sieben Metern bringt ein Rundfenster im Dach zusätzliches Tageslicht ins Innere. (sbm)

Fotos: Rory Gardiner

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