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27.09.2010

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Dünnhäuter mit dicken Knochen

Steven Holls Pläne für die Glasgow School of Art


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Vor rund einem Jahr hat Steven Holl einen internationalen Wettbewerb für das derzeit größte Bauvorhaben in Schottland gewonnen: den Neubau für die Glasgow School of Arts (siehe BauNetz-Meldung vom 11. September 2009). Was dieses Projekt zu einem nationalen Prestigeprojekt macht, ist neben den 50 Millionen britischen Pfund Budget vor allem sein prominenter Nachbar. Denn der Neubau von Holl wird direkt neben dem „Mackintosh Building“ der Kunstschule an der Renfrew Street errichtet, fertig gestellt 1909 nach Entwürfen des Architekten mit dem großartig schottischen Namen Charles Rennie Mackintosh. Das Gebäude gilt als wegweisendes Meisterwerk der Art Nouveau-Bewegung in ganz Europa.

Steven Holl, der hier mit dem Büro JM Architects (Glasgow) und den Ingenieuren von Arup zusammen arbeitet, hat in der vergangenen Woche die ersten Bilder für das Bauvorhaben vorgestellt. Diese Bilder zeigen ein nüchternes, eher zurückhaltendes Gebäude, das mit einer matten, weitgehend transluzenten Glasfassade überzogen wird. In diese durchgehende Oberfläche werden immer wieder klar verglaste Stellen eingesetzt, die tagsüber viel Licht hereinlassen und nachts hell erstrahlen. Es ist insofern eher das modernistische Gegenstück zu Mackintoshs verspieltem, dicken Gebäude. Holl betont, dass insbesondere darauf geachtet wurde, dass die Fassade nicht zu stark reflektiert, der berühmte Nachbar solle sich im Neubau nicht zu sehr spiegeln.

„Wir wollten das Mackintosh-Gebäude nicht kopieren oder imitieren; das wäre einfach falsch, kitischig und respektlos“, so Holl. „Stattdessen bauen wir ihm einen Gegenpart – der Mackintosh-Bau hat zum Beispiel eine dicke Haut und schlanke Knochen. Unser Gebäude hat hingegen eine dünne Haut mit dicken Knochen.“ Gleichwohl liefert der Vorgänger viele Inspirationen, die im neuen Gebäude auf moderne Art interpretiert werden sollen, insbesondere wollen die Architekten viel Tageslicht in die Studios und Werkräume im Inneren bringen, so wie es auch Mackintosh gelungen war. Steven Holl hat im Neubau deshalb an vielen Stellen „voids of light“ vorgesehen, durch die das ganze Jahr hinweg direktes Licht ins Gebäude kommt.

Die Fertigstellung ist bereits für 2013 angekündigt. Erst muss nun aber noch der Stadtrat und das Scottish Funding Council zustimmen. Werden die Schotten ihr Geldsäckel öffnen?


Kommentare

1

Kurt Schumacher | 29.09.2010 13:53 Uhr

schön!

ich kann mir nicht helfen, aber steven holl, sanaa und david chipperfield, sind das nicht die besten, die wir zur zeit haben? täusche ich mich? da kann man wenigstens sicher sein, dass die realisierung der poesie der bilder später nahe kommt....!
ich freue mich. und in glasgow war ich schon lange nicht mehr...!

 
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