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20.10.2020

Wohnen und Arbeiten an der Brauerei

Steimle planen in Berlin-Moabit


Von der namensstiftenden Spree führt die Stromstraße quer durch den Berliner Stadtteil Moabit bis hin zur Putlitzbrücke, die über die Ringbahntrasse in den benachbarten Wedding führt. Dabei wird die vielspurige Straße von höchst unterschiedlichen Bauten gesäumt, die verschiedenen Baufluchten wie auch divergierenden architektonischen Ansprüchen folgen. In Folge von Kriegszerstörungen besonders ungeordnet zeigte sich lange Zeit der Abschnitt nördlich der Turmstraße. Nachdem die einstige Brauerei auf der östlichen Straßenseite in eine Shopping Mall umgewandelt wurde, liegen nun auch Pläne für das gegenüberliegende Areal vor. Auf der Fläche, die bislang hauptsächlich als Parkplatz genutzt wird, soll neben einer ehemaligen Hertie-Filiale ein Wohn- und Geschäftshaus nach Plänen von Steimle Architekten entstehen. Dabei war dem Entwurf in einem bereits etwas zurückliegenden Wettbewerb der Vorzug vor den Beiträgen der Berliner Büros Eike Becker Architekten und Staab Architekten gegeben worden.

Während ein dreigeschossiger Nachkriegsbau für das neue Gebäude weichen soll, sieht der Entwurf den Erhalt des denkmalgeschützten Hauses in der Stromstraße 61 vor. In den Neubau integriert, wird die Traufhöhe des 1866 entstandenen Baus zunächst zweigeschossig fortgeführt, um jenseits davon auf sieben Etagen anzuwachsen. Obwohl nach Nord wie Süd die gleiche Betonfertigteilfassade anschließen wird, soll eine differenzierte Höhenentwicklung den unterschiedlichen Kubaturen der angrenzenden Bauten Rechnung tragen. Mit neun Geschossen und einer Höhe von 32 Metern soll das geplante Wohn- und Geschäftshaus insgesamt als Dominante in Erscheinung treten. Gegenüber dieser entschlossenen Geste mutet die Entscheidung, die Einzelhandelsflächen auf den untersten beiden Geschossen an der südöstlichen Ecke spitzwinklig zurückzuschneiden, um der Rechtsabbiegerspur Rechnung zu tragen, ausgesprochen pragmatisch an.

Differenzierter nimmt sich der Hofbereich des l-förmigen Baukörpers aus. Anders als die Wohnungen, die im Eckbereich oberhalb zweier Büroetagen das vierte bis achte Geschoss einnehmen und über Laubengänge erschlossen werden sollen, führen überwiegend konventionelle Treppenhäuser in die drei abgetreppten Trakte, die, Seitenflügeln gleich, vom straßenbegleitenden Bauteil nach Westen vorstoßen. Da das Gros der Wohnungen, von denen ein Viertel förderbar sein soll, entweder zur Turm- oder zur Stromstraße orientiert sein wird, sind alle Einheiten durchgesteckt konzipiert und damit auch zum Blockinneren orientiert, das von einem Gehwegenetz durchzogen werden soll. Zu welchen Zeiten diese Fußgängerpassagen auch denjenigen offenstehen werden, die nicht vor Ort wohnen oder arbeiten, ist derzeit allerdings noch Gegenstand von Verhandlungen mit dem Bezirk Berlin-Mitte.

Text: Achim Reese


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