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13.10.2025
Zumba und Mundharmonika
Stadtteilzentrum in Ingolstadt von nbundm*
Was lange währt, wird endlich gut: Der Wettbewerb für den Stadtteiltreff Augustin in Ingolstadt fand bereits 2014 statt. Im letzten Jahr konnte die Einrichtung endlich fertiggestellt werden – und zwar nach Plänen jenes Büros, das damals mit dem 3. Preis prämiert wurde und den Auftrag erst im Vergabeverfahren erhielt. Die Münchner nbundm* architekten entwarfen einen pavillonartigen Baukörper, der in seiner Schlichtheit überzeugt.
Ursprünglich waren in der Auslobung zwei Stockwerke und ein Kellergeschoss vorgesehen. Um ein niedrigschwelliges, möglichst hierarchiefreies Gebäude zu schaffen, habe man sich am Ende jedoch für ein eingeschossiges Gebäude entschieden, das das gesamte Baufeld einnimmt, so die Architekt*innen. Neben Seminarräumen, die auch für öffentliche Veranstaltungen genutzt und vermietet werden, beherbergt das Gebäude einen Multifunktions- und Beratungsraum sowie eine Werkstatt. Alle größeren Räume orientieren sich um einen Hof. Auf dem Programm stehen Angebote von Yoga, Theater und Zumba über Handy-Kurse für Senior*innen bis hin zu Mundharmonika und Qi-Gong.
Die Nutzfläche des Neubaus umfasst 440 Quadratmeter und verdoppelt damit die bisherige, im Viertel angemietete Fläche von rund 180 Quadratmetern. Von der Straße aus ist der Eingang durch einen neun Meter hohen Turm deutlich erkennbar. Ohne Dach unterstreicht dieser den provisorischen, unfertigen Charakter des Hauses. Sollte der Bau in Zukunft doch noch aufgestockt werden, kann die bisher leere Hülle ein Treppenhaus und einen Aufzug aufnehmen.
Prägend ist die einfache Bauweise, die sich in den verwendeten Materialien ebenso wie im programmatisch unfertigen Charakter des Hauses widerspiegelt. Der eingeschossige Bau mit Pultdach entstand als Stahlbetonskelett. Während er im oberen Teil mit einer schlichten Aluminiumfassade in Graugrün verkleidet wurde, setzen im unteren Bereich rote Rollläden Akzente.
Im Inneren schreiben mit Betonsteinen ausgefachte, unverputzte Außenwände das reduzierte Konzept fort. Holzleichtbauwände mit Einbauschränken ermöglichen eine flexible Raumnutzung und den Verzicht auf ein Kellergeschoss. Die Schrankeinbauten nehmen teilweise auch die Haustechnik auf.
Mit Hilfe von Fernwärme, dezentraler Brauchwassererhitzung, natürlicher Lüftung über die Fenster und reduzierten Elektroinstallationen habe man die Bau- und Unterhaltskosten weiter reduzieren können, sagen nbundm*. Laut Lokalpresse beliefen sich die Gesamtkosten auf rund 2,6 Millionen Euro. (dsm)
Fotos: Sebastian Schels
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Das Projekt stand auf der Shortlist für den DAM Preis 2026.
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