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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Snohetta_bauen_Planetarium_bei_Oslo_5390384.html

08.05.2018

Kugeln im Wald

Snøhetta bauen Planetarium bei Oslo


Tief in den Wäldern nördlich von Oslo erfindet sich eine Institution neu, und das mit gutem Grund. Das Solobservartoriet am Rande des Dorfes Harestua hat seine besten Zeiten nämlich ganz offensichtlich hinter sich. In der Nachkriegszeit war das Observatorium zwar ein international herausragendes Zentrum der Sonnenphysik, und selbst heute noch gilt es als größte astronomische Anlage Nordeuropas. Doch angesichts der bestehenden Bauten drängt sich schnell das Gefühl auf, dass diese Superlative vor allem durch einen Mangel an Konkurrenz begründet sind.

Mit der schleichenden Irrelevanz der Anlage dürfte es aber bald vorbei sein, denn ihre Betreiber haben Snøhetta (Oslo) mit dem Bau eines Planetariums beauftragt, das zudem um Ferienhäuser ergänzt werden soll. Wo heute noch der Charme einer zwar für die Öffentlichkeit zugänglichen, aber sehr verschlafenen Forschungsanlage dominiert, wird in einigen Jahren ein zeitgemäßes Planetarium für hochprofessionelle Vermittlungsarbeit zur Verfügung stehen. Die neuen Übernachtungsmöglichkeiten für die Besucher werden wiederum in sieben kugelförmigen Hütten in der Umlaufbahn des Planetariums angeordnet.

Kugeln und Kreise sind also das bestimmende Thema des Entwurfs, der sich damit auf symbolischer Ebene mehr als deutlich am Thema des Planetensystems abarbeitet. Das zentrale Planetarium soll in die Landschaft integriert werden, indem die schimmernde Kugel des eigentlichen Vorführsaals von einem geschwungenen und begrünten Dach umfangen wird.

Um diese „Sonne“ herum sind in den Kugeln insgesamt 118 Schlafplätze geplant. Jeder dieser „Planeten“ soll individuell gestaltet werden, halb eingegraben oder selbstbewusst aufgestellt, unterschiedlich in Materialität und Charakter, mit rauer oder glatter Oberfläche. Viel sieht man von diesen Bauten auf den stimmungsvollen Visualisierungen der Architekten aber noch nicht. Nur auf einem Bild erkennt man eine Hütte, die wie ein riesiger Findling im Wald liegt – man denkt eher an ein künstlerisches Gebilde als an ein Stück Architektur. Vielleicht werden diese Rundhäuser architektonisch fast spannender als das eigentliche Planetarium sein. (gh)


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