RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Sigurd_Larsen_in_Berlin_9823500.html

07.02.2025

Zurück zur Meldung

Für Retreats am See

Sigurd Larsen in Berlin


Meldung einblenden

Die Berliner Seenlandschaft ist besonders im Sommer ein beliebtes Ziel für Erholungssuchende. Abseits der vollen Badestrände können sich manche auch an privaten, ruhigeren Uferabschnitten erfreuen, die mit Villen oder Ferienhäusern versehen sind. Eine solche Anlage entstand im Westen der Stadt nahe der Grenze zu Brandenburg. Das „Sport- und Gesundheitsretreat“ – mit dem passend modisch-kontemplativen Namen The Lake House – stammt vom Büro um den dänischen Architekten Sigurd Larsen, das seit 2010 in Berlin besteht. Auftraggeber des Projekts war der Bauträger Lake2Forest.

Folgt man dem Pressetext, geht es hier am Rand der Hauptstadt abwechselnd tüchtig und gediegen zu. Tagungen und Workshops ebenso wie Coachings und Therapien können stattfinden. „In dieser zurückgezogenen Lage inmitten der Natur bieten sich Meditationen ebenso an wie sportliche Aktivitäten“, schreibt Larsen. Influencer dürften das Lake House wohl auch für sich entdecken.

Die Gestaltung des Baus orientiert sich laut Larsen an traditionellen Bootshäusern, die typischerweise auf Stelzen über dem Wasser stehen. Dieses Konzept wurde abstrahiert und – ohne Stelzen – auf den Erdboden gesetzt. Fünf aneinandergereihte schmale Häuschen mit spitzem Satteldach fächern sich in Richtung See auf, während die Rückseiten dem angrenzenden Wald zugewandt sind. Die einzelnen Volumen variieren in Höhe, Breite, Dachneigung und Geschossanzahl. Wirken sie von außen wie Individuen, sind die Räume im Inneren verbunden und funktional zoniert.

Der südliche Baukörper beherbergt auf zwei Geschossen drei Schlafzimmer mit jeweils eigenen Bädern. Daran schließt sich eine offene Küche mit Essbereich an. Im Zentrum des Ensembles liegt der Gemeinschaftsraum, der laut Planenden vielseitig nutzbar ist – etwa für Ausstellungen, Theateraufführungen, Seminare oder Sport. Ein separates Wellness-Häuschen mit Sauna, Sanitärräumen und einem Meditationsraum im Obergeschoss folgt. Im nördlichen Baukörper befinden sich auf zwei Etagen Atelier- und Therapieräume.

Die gesamte Anlage umfasst eine Fläche von 510 Quadratmetern und wurde in Holzbauweise errichtet. Viele Elemente wurden als Rahmen- oder Plattenkonstruktionen vorgefertigt. Innenwände und Decken sind größtenteils mit Weißtannenholz beplankt. Fassade und Dach sind beinahe nahtlos mit Ziegeln gedeckt. Die Stirnseiten zum See hin sind allerdings vollverglast, und die Stützen aus rohen Stämmen sollen die leicht gekrümmten Bäume widerspiegeln. (gk)

Fotos: Kkrom Services


Video:


Videoquelle: COPRO Gruppe

Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

2

Mr. Riös | 10.02.2025 07:35 Uhr

anstrengend

@ romanesco:

"Sol og strand"-Kind hier.
Kann ihren Kommentar komplett nachvollziehen!
Witzig, dass diese Häuser niemals hier veröffentlich würden und trotzdem die besseren, weil unangestrengteren, Häuser sind.

1

romanesco | 07.02.2025 16:13 Uhr

Frühkindliche Prägung in Moderner Architektur

Yeah. Ein Architekt aus Dänemark plant an einem der hundert privaten Uferkilometer Brandenburgs ein Retreat für die happy Dreiviertelfew BerlinerInnen (die ganz happy few haben sowas selbst und müssen das nicht wochenendweise mieten) , damit die sich mal für einen Wochenlohn ein bisschen skandinavisches Design mit Wasseranschluss gönnen können. Das ganze in Davos vorfabriziert, denn man möchte sich ja insbesondere von Bauträgerseite marketingtechnisch an der Speerspitze der Nachhaltigkeit positionieren.

Warum daran ein Geschmäckle ist? Weil das Gesülze rundum so unsäglich nervt. Weil man früher, zu Zeiten der nivellierten Mittelstandsgesellschaft, mit einem durchschnittlichen Lehrerinnengehalt wochenlang in ungefähr ebenso gut gestalteten Dänischen Ferienhäusern an der Nordsee Urlaub machen konnte als fünfköpfige Familie. In diesen Holzhäusern gab es selbstverständlich Panoramafenster, hölzern beplankte Terrassen, Poulsen-Leuchten und porzellanerne, birnenförmige Spülkästen. Und natürlich bodengleiche, eingeflieste Duschen. Dabei waren diese Ferienhäuser nicht in Davos vorfabriziert, und die Bauträger waren Herr & Frau Jedermann, üblicherweise in Kopenhagen oder auf Seeland beheimatet, die nicht immer in ihrer eigenen Dünendatsche Urlaub machen wollten.

Die Architektur ist nach wie vor wundervoll. Viel Spaß beim Dachkehlensaubermachen nach dem zweiten Herbst.

 
Mein Kommentar
Name*:
Betreff*:
Kommentar*:
E-Mail*:

(wird nicht veröffentlicht)

Zur Durchführung dieses Service werden Ihre Daten gespeichert. Sie werden nicht an Dritte weitergegeben! Näheres erläutern die Hinweise zum Datenschutz.


Die Eingabe einer E-Mail-Adresse ist zwingend, um einen Kommentar veröffentlichen zu können. Die E-Mail ist jedoch nur durch die Redaktion einsehbar und wird nicht veröffentlicht!


Ihre Kommentare werden nicht sofort veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Regeln.




Alle Meldungen

<

07.02.2025

Auf Tomatenschalen laufen bei Mutti

Kantine in Montechiarugolo von Carlo Ratti Associati

07.02.2025

Klarheit und Konsistenz

RIBA Royal Gold Medal 2025 für SANAA

>
BauNetz Themenpaket
Logieren von Bremen bis Brixen
Baunetz Architekt*innen
LH Architekten
baunetz interior|design
Bio-Bau am Seeufer 
vgwort