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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Schule_in_Koeln_von_Molestina_Architekten_8584627.html

13.05.2024

Cluster mit Tonnenwelle

Schule in Köln von Molestina Architekten


Ein pragmatischer Bau mit Wiedererkennungswert: Das dürfte Molestina Architekten + Stadtplaner (Köln) bei dem Entwurf des Schulbaus in der Kölner Südstadt geleitet haben. Die Tonnendächer jedenfalls verleihen dem ansonsten strengen Haus für die Oberstufe der Integrierten Gesamtschule Innenstadt (IGIS) am Severinswall einen Hauch Lockerheit. Der Neubau ersetzt die ehemalige Theo-Burauen-Realschule, die dem zeitgenössischen Lehrkonzept mit Cluster-Organisation nicht entsprach und deshalb abgerissen wurde.

Während die Unterstufe dauerhaft in ein 2,5 Kilometer entferntes Schulgebäude an der Frankstraße zog, ging es für die Oberstufe vorerst in eine Interimschule im alten Rautenstrauch-Joest-Museum gegenüber des jetzigen IGIS-Neubaus. Weil die Stadt  den Interimstandort auch für andere zu sanierende Schulen braucht, war der Druck, den Neubau rechtzeitig zum Schuljahr 22/23 fertigzugestellen entsprechend groß.

Das Projekt gehört zu einem kommunalen Maßnahmenpaket, mit dem die Stadt den Mangel an zeitgemäßen Schulplätzen in möglichst schnellen Verfahren beseitigen möchte. Für den Neubau der IGIS wurden Molestina in den Leistungsphasen 1–5 beauftragt, die Fritz Meyer GmbH (Köln u.a.) agierte als Totalunternehmer. Nach zwei Jahren Bauzeit konnte das Gebäude 2022 pünktlich übergeben werden. Rund 6.700 Quadratmeter Bruttogrundfläche bieten nun Platz für 250 Schüler*innen.

Molestina teilten den Schulbau in zwei Volumen, die zur Straße hin durch markante, wellenartig angeördnete Tonnendächer zusammengezogen werden. Neben dem Haupteingang zeigt sich ein zweites Wiedererkennungsmerkmal der Schule: ein Fliesenmosaik von Laura García Blanco und Juan Pablo Molestina, das die Lage der IGIS zum Rhein darstellen soll. Der tiefere der beiden Baukörper beherbergt die Sporthalle. Die Clusterbereiche kommen im schmaleren Riegel unter, mit direktem Zugang zum Hof über rückseitige Laubengänge. Im Erdgeschoss befinden sich neben Aula und Schülercafé auch eine Lehrküche und Bibliothek.

Der Bau kostete circa 25,2 Millionen Euro brutto (KG 200–700). Die Außenanlagen plante studio grüngrau (Köln/Düsseldorf). Mittlerweile hat die Stadt ein zweites Maßnahmenpaket zum beschleunigten Schulbau auf den Weg gebracht. Zusammengerechnet investiert Köln durch diese beiden Programme seit 2017 rund 2,45 Milliarden Euro, mit denen insgesamt 21.300 Schulplätze neu entstehen oder gesichert werden sollen. (mh)

Fotos: Roland Halbe


Zum Thema:

In Wiehl arbeiteten Molestina und studio grüngrau ebenfalls zusammen – an einem Park samt Pavillons.


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