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17.10.2025

Vor-Ort-Banking in Holz

Sanierung und Umbau in Au von firm Architekten


1.905 Einwohner*innen zählt die Voralberger Gemeinde Au. Das Dorf ist einer von sieben Filial-Standorten der Raiffeisenbank Mittel- und Hinterbregenzerwald, die 2023 durch Fusion zweier Banken der Finanzgenossenschaft entstanden ist. Die Regionalbank, die auf Ideen des um die Landwirtschaft bemühten Sozialreformers Friedrich Wilhelm Raiffeisen zurückgeht, setzte in Au auch architektonisch auf Standortstärkung. Für die Generalsanierung des bestehenden Bankgebäudes beauftragte die Genossenschaft firm Architekten mit Sitz im knapp 40 Kilometer entfernten Lustenau. 

Neben der energetischen Ertüchtigung des Bestands aus den 1990er Jahren wurde der zweigeschossige Massivbau auf rund 800 Quadratmetern Nutzfläche räumlich umstrukturiert. Der nun mittig an der Nordfassade liegende Haupteingang verleiht dem Bankgebäude an der Verkehrsader Faschina Straße mehr Präsenz. Und während Ziegelwände, Betondecken und das Satteldach erhalten blieben, machte die kleinteilige Bürostruktur Platz für offene, helle Räume. Im Zentrum des Erdgeschosses mit Natursteinboden liegt die Eingangshalle mit Empfangspult, zudem der etwas zurückgezogenere Beratungsschalter. Im Obergeschoss findet dieser Raum seine Entsprechung im Warte- und Aufenthaltsbereich, um den gleichwertige Büros organisiert sind. 

Wie bereits bei früheren Projekten in Voralberg oder dem Bregenzerwald setzten firm Architekten auf Holz. Im Inneren prägt es Raumeindruck- und -klima: unbehandelte Tannenverkleidung bei den Wänden, Tannenholz für die weiß gekalkte Akustik-Lattendecke, Ulme für Tischoberflächen. Im Luftraum vor dem Treppenhaus wurde ein Werk der Künstler*innen Fulterer-Scherrer abgehängt. Auch bei der schwebenden Skulptur, die in Zusammenarbeit mit lokalen Handwerker entstand, kam der traditionsreiche Werkstoff zum Einsatz. Für ein ruhiges Erscheinungsbild wurden Wandelemente des Bestands mit geglättetem Kalkputz bezogen.
 
Im Zuge der Sanierung erhielt das Gebäude neue Fenster, Kühldecken und eine Photovoltaikanlage. Zudem wurde eine hinterlüftete Holzfassade mit Holzfaserdämmung angebracht. Die Verwendung von Fichtenschalung und Rundholzschindeln aus Tanne soll das Gebäude regional verorten. Gleichzeitig hat sich wohl auch das Logo der Raiffeisenbank in abstrahierter Form an der Fassade verewigt. (kms)

Fotos: Adolf Bereuter


Zum Thema:

Mit seiner Kapillarstruktur, die größtenteils aus sogenannten Tracheiden besteht, eignet sich Nadelholz besonders gut für den Außenbereich. Mehr zu unterschiedlichen Holzarten und ihrer Verwendung auf BauNetz Wissen.


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