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17.10.2025

Im Kreislauf der Wiedergeburt

Besucherzentrum in Gansu von ZXD Architects und BIAD


Die Kreisform spielt in vielen Kulturen eine zentrale Rolle. Im Buddhismus symbolisiert sie den ewigen Kreislauf von Leben und Wiedergeburt. Am Fuße des Maiji-Berges bei Tianshui im zentralchinesischen Gansu greift das 2024 eröffnete Maiji Mountain Visitor Service Center diese Symbolik auf. Der Entwurf stammt von ZXD Architects und BIAD (beide Peking).

Das rund 16.200 Quadratmeter große Besucherzentrum entstand im Auftrag der Tianshui Maijishan Cultural Tourism Development Company und widmet sich den Maijishan-Grotten, eines der bedeutendsten buddhistischen Heiligtümer Chinas. Entstanden ab der Zeit der Nördlichen Wei-Dynastie und über Jahrhunderte erweitert, finden sich in den 194 Höhlen mehr als 7.000 Tonfiguren und zahlreiche Wandmalereien. Als Zeugnis des kulturellen Austauschs entlang der östlichen Seidenstraße sind sie seit 2014 Teil des UNESCO-Welterbes. Im Maiji Mountain Visitor Service Center erfahren Besucher*innen mehr über die Geschichte der Höhlen, aber auch über den sogenannten Hexi-Korridor. Dieser prägte als zentrales Verbindungsstück der östlichen Seidenstraße den kulturellen Austausch zwischen China und Zentralasien.

ZXD interpretieren den Kreis als Symbol des buddhistischen Kreislaufs, erweitern diese Vorstellung jedoch. Er werde zum Sinnbild für die Verbindung von Gestern und Heute sowie für die kulturelle Offenheit des Hexi-Korridors. Gleichzeitig ließ sich das Team von der umgebenden Landschaft inspirieren. In den Felsformationen, entstanden durch das Zusammenwirken zweier Gebirgsketten, finden sich kreisförmige Strukturen. Entsprechend gliedert sich auch die ringförmige Architektur in sechs mit Sandsteinplatten verkleidete Volumen, die wie Splitter ineinandergreifen und die Interaktion und Spannung der Naturkräfte darstellen sollen.

Großzügige Freiflächen rahmen das Besucherzentrum und inszenieren es in seiner Umgebung. Im massiven Sockelbau befindet sich die Tiefgarage. Der Haupteingang liegt an der Westseite, wo zwei Baukörper aufeinandertreffen und einen Zwischenraum unter ihren konvex gewölbten Unterseiten aufmachen. Von hier aus öffnet sich der Blick in den ringförmigen Innenhof. Im Eingangsbereich finden sich an der metallenen Decke Motive der Grottenmalereien. Im Uhrzeigersinn folgen auf die Eingangshalle unterschiedliche Themenräume, darunter mehrere Veranstaltungs- und Ausstellungsräume mit diversen digitalen Installationen sowie ein 5D-Kino und ein Theater. Am Ende schließt sich die über zwei Ebenen verlaufende Wegeführung wieder zum Anfang.

Im Inneren herrscht eine mystische Stimmung. Dafür sorgen neben den zahlreichen Lichtinstallationen mehrere Fugen an den Übergängen der sechs Volumen, die Tageslicht ins Innere lassen. Farb- und Raumgestaltung, die von ZXD in Zusammenarbeit mit Wu Yanming Studio (Peking) entwickelt wurden, sollen ebenfalls die kulturelle Mischung der Region widerspiegeln, in der sich die Kultur der Zentralebene mit buddhistischen Einflüssen verband. (dsm)

Fotos: arch-exist, Xiangdong Wang, Hanmo Vision


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