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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Richtfest_fuer_Klosterbibliothek_in_Erfurt_678796.html

03.12.2008

Haus im Haus

Richtfest für Klosterbibliothek in Erfurt


Das türmereiche Erfurt hat in der Vorweihnachtszeit dank seiner vielen Kirchenbauwerke im Zentrum eine besonders große Ausstrahlung. Martin Luther bescherte der Stadt den Titel „Erfordia turrita“, als er dort sieben Jahre im Augustinerkloster lebte, bevor er nach Wittenberg ging.

Nun bekommt das Kloster gläserne Gesellschaft. Denn kürzlich wurde Richtfest für den Bibliotheksneubau gefeiert. Die historische Bibliothek wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und wird derzeit auf dem alten Grundriss durch das Weimarer Architekturbüro Junk und Reich wiedererrichtet. Der Entwurf ging aus einem Wettbewerb hervor, den das Büro 2004 unter 30 Mitbewerbern für sich entschied. Vor knapp drei Jahren meldeten wir den Baubeginn (BauNetz-Meldung vom 14. Februar 2006) für das multifunktionale Gebäude.

„Drei Entwurfsschwerpunkte prägen den Charakter des neuen Gebäudes: die Fuge zwischen Alt und Neu, die daraus abgeleitete Lichtführung sowie das Thema Haus im Haus.“ So beschreiben die Architekten ihren Entwurf. Und weiter: „Der Neubau für den Veranstaltungs- und Repräsentationsbereich folgt im Wesentlichen der ehemaligen Kubatur des historischen Bibliotheksgebäudes. Das Gebäude schwebt über dem historischen Kellergeschoss, in dem die Gedenkstätte entsteht. Die Belichtung erfolgt über die gestalterische Fuge zwischen Alt und Neu und erzeugt eine kryptenartige Stimmung. Auf der Nordseite befinden sich im freigestellten Erschließungsriegel Eingang, Treppen, Aufzug und Sanitärbereich. Die verglasten Längsseiten erlauben den Durchblick zu den historischen Gewänden und Mauerresten, die Transparenz erleichtert die Orientierung im Eingangsbereich.“


Das 4,3 Millionen Euro teure Gebäude wird allerdings nicht wieder die mittelalterliche Bibliothek des Klosters beherbergen, die vor den Bombenangriffen ausgelagert worden war. Die Evangelische Kirche Mitteldeutschlands will darin den Siegelraum des Bischofs einrichten.

Bis Ende 2009 soll der Bau aus Muschelkalkstein, Kupfer und Glas fertig sein.


Zu den Baunetz Architekt*innen:

Junk & Reich Architekten


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