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27.08.2025

Verkehrswende mit Seeterrasse

Radstation in Tübingen von haascookzemmrich Studio2050


Mit einer zentral gelegenen Fahrradtiefgarage inklusive Werkstatt, Café und öffentlichen Toiletten hat die Stadt Tübingen ihre Radinfrastruktur gestärkt. Einer städtischen Erhebung aus dem Jahr 2023 zufolge ist das Radfahren nach dem Zufußgehen nämlich das beliebteste Fortbewegungsmittel vor Ort. Geplant wurde der neue Mobilitäts-Hub in unmittelbarer Nachbarschaft zum Haupt- und zum Busbahnhof von haascookzemmrich Studio2050 (Stuttgart). Er bietet eine Bruttogrundfläche von 1.550 Quadratmetern, davon circa 580 Quadratmeter oberirdisch und circa 970 unterirdisch.  

Die Radstation bildet ein räumliches Verbindungselement zwischen den beiden Bahnhöfen und dem Anlagensee. Letzterer ist von einem Park mit altem Baumbestand umgeben. An diesen knüpft der Baukörper unmittelbar an, indem er mit seiner Form die Bewegungslinien der Freiraumkanten aufnimmt. So entstand eine dynamische Kurvung, die durch das auskragende Dach noch betont wird. Die am Europaplatz liegende Einfahrt für die Radfahrenden teilt den Bau in zwei miteinander verzahnte Volumen. Große Glasflächen lassen ihn luftig und durchlässig wirken, die vorgelagerte Terrasse mit Außengastronomie ist in Richtung See ausgerichtet.

Konstruktiv handelt es sich um einen Holzbau. Wie haascookzemmrich mitteilen, wurde mittels hochwertiger Brettschichthölzer und Verbindungen ein weit spannendes und zugleich filigranes Holzskelett umgesetzt. An der Decke wurden großformatige Furnierschichtholzplatten verbaut. Die hybride Pfosten-Riegel-Fassade aus Holz und Stahl verfügt über ein durchlaufendes Oberlichtband, das teilweise mit Lamellen- beziehungsweise Kippflügeln ausgestattet ist, und einen Massivsockelstreifen. Auf dem Gründach sind Photovoltaikelemente installiert.

Der oberirdische Gebäudeteil nimmt alle Serviceeinrichtungen auf. Dazu gehören neben Werkstatt und einem Café mit bis zu 100 Sitzplätzen im Innen- und Außenbereich auch ein Übergabepunkt für Valet-Parken, ein Fahrradverleih, öffentliche Toiletten sowie diverse Nebenräume. Um auch in Stoßzeiten eine schnelle und komfortable Zufahrt zu den unterirdischen Fahrradstellplätzen zu ermöglichen, ist die zentrale Rampe fünf Meter breit. Im Einfahrtsbereich sorgt ein transparentes Dach für natürliche Belichtung. Das kompakte, funktional organisierte Untergeschoss beherbergt 1.100 Stellplätze für Fahrräder, 350 davon sind extra gesichert und daher kostenpflichtig. Außerdem gibt es Technikräume und einen Fahrradwaschplatz. 

Da im öffentlichen Raum in Bahnhofsnähe gelegen, spielte auch der Sicherheitsaspekt eine Rolle bei der Planung. Den Architekt*innen zufolge legten sie beim Entwurf besonderen Wert auf einladende Zugangs- und Aufenthaltsbereiche mit guter Einsehbarkeit, Orientierung und Ausleuchtung sowie auf eine einfache und nachvollziehbare Wegführung. Der sozialen Kontrolle entzogene Raumsituationen seien hingegen vermieden worden. (da)

Fotos: Markus Guhl


Zum Thema:

Im Themenpaket „Fahrt Rad“ sind 15 Projekte rund ums Radfahren und -parken zusammengestellt.


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Zu den Baunetz Architekt*innen:

haascookzemmrich STUDIO2050


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