Gestern erhielten Kazuo Sejima und Ryūe Nishizawa die Royal Gold Medal 2025 des Royal Institute of British Architects (RIBA), eine der größten Auszeichnungen der internationalen Architekturszene, für ihr bisheriges Lebenswerk. Den Pritzker-Preis hat das japanische Duo hinter SANAA (Tokio) ja schon lange in der Tasche.
SANAA (Sejima And Nishizawa And Associates) versehen seit über 30 Jahren Weltmetropolen mit ihren eleganten Landmarken. In ihren Entwürfen experimentieren sie mit Lichtreflexen und dem Verflechten von offenen und geschlossen Körpern.
Auf eine strikte Formalität beschränkt sich das Büro dabei jedoch nicht. SANAA bedienen sich der jeweils notwendigen Geometrie. In New York City stapelten sie sechs Boxen zu einem Museum für moderne Kunst. In Connecticut belegten sie eine Sumpflandschaft mit einem gläsernen Mäander für Konzerte. Und in ihrem Heimatland ließen sie eine Adaption des klassischen Japanischen Steildachs zu einem skulpturalen Kulturzentrum zusammenwachsen.
Laut Muyiwa Oki, Präsident der RIBA und Vorsitzender der Jury, zeige SANAAs Arbeit bemerkenswerte Klarheit und Konsistenz im Laufe der Jahrzehnte und sei ein Beweis für die transformative Kraft der Architektur. Sejima und Nishizawa sagten im Zuge der Auszeichnung: „Wir haben immer geglaubt, dass Architektur Umgebungen verändern und reparieren kann.“ Das helfe den Menschen Umwelt, Natur und einander zu verbinden, so die Architekt*innen.
Die Royal Gold Medal des RIBA gehört zu den ältesten Architekturpreisen überhaupt und wird im Namen des Britischen Königshauses an Architekt*innen auf der ganzen Welt vergeben. Die erste Medaille erhielt 1848 der britische Architekt Charles Robert Cockerell. Zu den bisherigen deutschen Preisträgern gehören unter anderem Ludwig Mies van der Rohe, Walter Gropius und Frei Otto. Im letzten Jahr ging die Auszeichnung an Lesley Lokko. Die diesjährige feierliche Verleihung findet am 1. Mai 2025 in London statt. (tg)
Zum Thema:
Im Film „
Tokyo Ride“ nimmt Ryūe Nishizawa das Publikum als Protagonist auf eine Tour in seinem Alfa Romeo durch Tokio mit.
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Arcseyler | 08.02.2025 12:10 Uhrwww.
Die japanische Art wie ein less wirklich zum more wird. Im Gegensatz zu Foster, einem anderen Insulaner, dem das meiner Meinung nach nicht gelingt. Beiden gemein ist das mehr an Räumlichkeit durch das Filigrane, was auf dem Kontinent oft durch den Kontrast zum Massiven erreicht wird.Less ist more.....space