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13.05.2025

Werkswohnen statt Pendeln

Quartier in Weilheim von Beer Bembé Dellinger


Weilheim in Oberbayern liegt auf halber Strecke zwischen München und Zugspitze. Dank pittoresker Altstadt und Alpennähe floriert der Tourismus in der 25.000 Einwohner*innen zählenden Gemeinde. Aber auch so wächst die Bevölkerung stetig. Die Stadt ist nämlich führender Wirtschaftsstandort der Region, weshalb täglich über 8.000 Menschen hierher pendeln. Im Stadtbild manifestiert sich diese Dynamik in vier ausgedehnten Gewerbegebieten und einer Bundesstraße, die sich von Norden und Süden bis ins Zentrum der Stadt drängen.

Um die Zahl des eigenen Pendelaufkommens zu senken, plante das ansässige Unternehmen Bremicker Verkehrstechnik die Bebauung eines Grundstücks am Übergang zu einem dieser Gewerbegebiete. Vis-à-vis dem Firmensitz, fünf Gehminuten vom Weilheimer Bahnhof entfernt, sah der Betrieb eine Wohnsiedlung für seine Angestellten vor. Bevor der Entwurf von Beer Bembé Dellinger (Greifenberg am Ammersee) realisiert werden konnte, musste jedoch der als Gewerbefläche ausgewiesene Grund durch eine Änderung des B-Plans qualifiziert werden.

Diese Änderung beschloss die Gemeinde bereits 2018 und nahm die Planung der Architekt*innen als Grundlage für eine Neuzonierung dankend entgegen. Sie sah den Vorteil, „durch eine günstige Zuordnung von Wohn- und Arbeitsstätten unzumutbare Pendlerzeiten“ abbauen zu können und dadurch auch die allgemeine Infrastruktur der Stadt zu entlasten.

An der Naht zwischen Gewerbe und Wohnen entstand das Ensemble Am Öferl, bestehend aus vier Reihen- und zwei Mehrfamilienhäusern. Gestalterisch solle es den Übergang zwischen den beiden Gebieten darstellen. Formal treten die verputzten Baukörper relativ zurückhaltend in Erscheinung. Mit ihren Fassaden folgen sie einem klaren Raster. Der in deutschen Neubaugebieten inzwischen zum Kanon erhobene Kontrast aus weißem Putz und anthrazitfarbenen Fensterrahmen erhält durch aufgelöste Gebäudeecken, Holzelemente und handwerkliche Details wie Strukturputz jedoch eine deutlich freundlichere Note und mehr Eigenständigkeit.

Für das gesamte Bauvorhaben wurden laut Architekt*innen 7,6 Millionen Euro aufgebracht. Dafür können sich die Angestellten der Bremicker Verkehrstechnik nun über zusätzlichen Wohnraum mit knapp 2.700 Quadratmetern freuen. (tg)

Fotos: Stefan Müller-Naumann


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