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16.01.2024

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RAW-Gelände in Potsdam

Planung von J.Mayer.H


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Seit 2018 planen J.Mayer.H (Berlin) auf dem Gelände des ehemaligen Reichsbahn-Ausbesserungswerks in Potsdam – kurz RAW-Gelände – ein sogenanntes Digitalzentrum. Kürzlich wurde von der Stadt Potsdam die Baugenehmigung dafür erteilt. Der denkmalgeschützte Bestand der alten Bahnhallen auf dem Areal soll saniert und um zwei Neubauten ergänzt werden. Hinter dem Projekt steht der Investor The RAW Potsdam mit Geschäftsführer Mirco Nauheimer. Der Bau soll in diesem Jahr beginnen.

Eingeweiht wurde das Gelände 1838, als die erste Bahnverbindung Preußens, die Potsdam mit Berlin-Zehlendorf verband, eröffnete. 1999 schloss das Ausbesserungswerk. Seit 2002 lag das Gelände vollständig brach, bis es 2007 von einer Unternehmensgruppe aufgekauft wurde. Seitdem gab es verschiedene Pläne für die Entwicklung des Areals, die unrealisiert blieben.

Seit 2017 werden die Pläne konkret. Der Investor The RAW Potsdam hat ein Konzept entwickelt, das er als „kreatives, intelligentes Dorf“ bezeichnet. Geplant sind unterschiedliche Nutzungen, darunter Büros, Events, Gewerbe und universitäre Nutzungen in drei Gebäuden. Insgesamt sollen nach jetzigem Planungsstand 31.000 Quadratmeter Mietflächen entstehen, davon gut zwei Drittel Büros. Neben der „RAW-Halle“ (die kurz vor dem Ersten Weltkrieg entstand und nun saniert werden soll) planen J.Mayer.H zwei Neubauten namens „Riegel“ und „Kopf“.

Die RAW-Halle steht seit 1997 unter Denkmalschutz und weist eine Bruttogrundfläche von knapp 17.000 Quadratmetern auf. Hier sind laut Investoren unter anderem ein Auditorium für bis zu 500 Personen, zweigeschossige Büroboxen, Seminar- und Forschungsräume sowie Gewerbe- und Gastronomieflächen geplant.

Eingespannt werden soll die historische Halle von den zwei Neubauten „Riegel“ und „Kopf“. Der „Riegel“ bietet auf sieben Geschossen 20.000 Quadratmeter Bruttogrundfläche oberirdisch. Zwischen alter Halle und neuem Riegel soll ein offener Platz entstehen. Der dreigeschossige „Kopf“ mit einer Bruttogrundfläche von 1.300 Quadratmetern oberirdisch ist das kleinste der drei Volumen. Beide Neubauten sollen laut Architekt*innen Doppelfassaden aus galvanisiertem Stahl und raumhohe Aluminiumfenster erhalten.

In Potsdam wird seit Frühjahr letzten Jahres eine Milieuschutz-Satzung geprüft, die einer möglichen Gentrifizierung durch die Ansiedlung des neuen Digitalzentrums entgegenwirken könnte. Nach einer Befragung der benachbarten Viertel Teltow-Vorstadt und Babelsberg sowie mehreren Veranstaltungen steht jedoch bisher noch kein Ergebnis dazu fest.

Text: Isabel Herrle
Fotos: bloom images


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Kommentare

8

ArchitekturZoo | 27.01.2024 18:28 Uhr

Krokodil entlaufen

Die Bezeichnung "Krokodil" finde ich gar nicht schlecht,
seine Platzierung allerdings sehr wohl.
In freier Wildbahn fügte sich dieser Godzillalligator vielleicht noch gut ein,
hier finde ich ihn persönlich nur daneben,
in Bezug auf die Hallen aber kein bisschen beieinander.
Da wäre mehr gegangen, aber
sie sind halt nicht von der geselligen Art...
...die Mayer.H´s.

7

mies antroph | 21.01.2024 19:28 Uhr

schade

wieder nur kikerikieh

6

Lars K | 16.01.2024 19:28 Uhr

JMH ...

...kann zufrieden sein. Sein Name und seine Zeichnungen sorgen immer noch für die zu erwartenden Reaktionen. Sorgen müsste er sich erst machen, wenn das nicht mehr passiert. Gut so, weitermachen. Gerade neben der Bahnstrecke kann das eigentlich ein ganz gutes Projekt werden, finde ich.

5

solong | 16.01.2024 17:36 Uhr

städtebaulich

ist es erstmal an der stelle von der außenwirkung nicht schlimm ... der kollege mayer.H ... versucht hier mal wieder, dass was die kunden von ihm erwarten zu erfüllen ... das ist halt so ... schade ist diese massive "attikakante" ... die so zwanghaft "hingewürgt" erscheint ... diese dutlich in höhe und formvielfalt zurück zunehmen ... würde der leichtigkeit des gebäudes sehr gut tun ... wenn wir mal über architektur reden wollen !! ... anstelle immer nur über ungläckliche rahmenbedingungen und "neidschelte" ...

4

arcseyler | 16.01.2024 16:43 Uhr

@ auch ein

wenn die übrige Zunft ihm so eine Bühne macht, ist das berechtigt.

3

Peck | 16.01.2024 16:11 Uhr

Armes Potsdam!

Nachdem die Stadtoberen ihre Trauer über den unrealisierten Schwimmbad-Entwurf des damals 100-jährigen Oscar Niemeyer nicht verwinden konnten, dürfen andere Stararchitekten die formalistischen Ergüsse ihres Alterswerks über Potsdam ausbreiten. Um den maßstabssprengenden Libeskind-Turm für die Medienstadt Babelsberg ist es gottlob ruhig geworden. Nun droht das RAW-Krokodil von Meyer H. das Stadtbild unweit des Brauhausberges aufzufressen. Während sich die Alltags-Projekte den strengen Auflagen von Sanierungssatzungen und Sichtachsen beugen müssen, wird beim großen Wurf der Stars brachial die Keule geschwungen. Dem wird die Nachbarschaft, das Quartier, die gesamte Stadt nicht nur wegen der sprunghaft steigenden Mieten zum Opfer fallen.

2

Maximal | 16.01.2024 16:09 Uhr

Standard

Die Hallen zu erhalten und diese mit einer neuen Nutzung zu beleben ist definitiv ein Gewinn für die Stadt und das wird Charme haben.

Der beigestellte Neubau ist wohl der "Kompromiss" der dafür eingegangen werden musste. Städtebaulich vom Maßstab mindestens eine Nummern zu groß - Flächenmaximierung für den Investor. Schade ist, dass Gestaltung der Hülle bemüht wirkt eine Art Maßstab/ Gliederung in dem zu große Volumen zu erzeugen, dies aber nicht richtig gelingt.

Bleibt zu hoffen das der Charme der Bestandshallen einen größeren Mehrwert erzielen.

1

auch ein | 16.01.2024 15:53 Uhr

architekt

zaha hats erst zackig gemacht, dann alles abgelutscht,
jürgen meyer machts andersrum.
aber nicht gut...aber die show zählt!

 
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