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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Plaene_fuer_Wohnanlage_in_Berlin_4612433.html

19.11.2015

Einmal quer durch den Block

Pläne für Wohnanlage in Berlin


Ein Grundstück von 4.000 Quadratmetern, verteilt auf eine Länge von 165 Metern. Seitlich eng umbaut, dafür an zwei Straßen gelegen und mitten in Berlin. Eine schöne Aufgabe, hier zu planen, keine Frage. Freuen darf sich das Büro Becher + Hatzijordanou (Berlin), das für die versteckte Brache im südlichen Teil des Bezirks Tiergarten gerade eine Wohnanlage projektiert. Diese schlängelt sich einmal quer durch den Block, wobei auch ein altes Möbelhaus in die Planung mit einbezogen wird.

Zwischen Genthiner Straße und Derfflingerstraße liegt das Potential also in der Tiefe des Raums, und das hat in der Gegend durchaus Tradition. Nur wenige Meter weiter, in einer ungenutzten Tiefgarage im Hinterhof, war einst das legendäre Sound beheimatet, der berühmte Club aus „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“. Und hinter einem schlichten Zweckbau aus den sechziger Jahren versteckt sich eine Villenanlage von 1873. Ein Spekulationsobjekt, entworfen von Ernst Klingenberg, das später als „Genthiner Winkeldasein“ in Künstler- und Gelehrtenkreisen viel Wertschätzung erfuhr.

Die beiden Partner von brh, Andreas R. Becher und Nikolaos Hatzijordanou, organisieren ihre Anlage um offene Höfe herum. In zurückhaltend moderner Formensprache platzieren sie in lockerer Abfolge Quergebäude und Seitenflügel, die sich je nach Situation auf unterschiedliche Weise zum Bestand verhalten. Die Formensprache ist dabei zurückhaltend modern, mit viel Glas und tiefen Balkonen. Geplant sind Miet- und Eigentumswohnungen, wobei insbesondere auf eine präzise Grundrissplanung Wert gelegt werden soll.

Der Rückzug ins Blockinnere ist, bis auf weiteres, nicht ganz unbegründet, denn bis heute gehört die Nachbarschaft zu den raueren Gegenden der Hauptstadt. Auch hier hat der Wandel allerdings längst eingesetzt, so läuft die nahe Potsdamer Straße mit ihren vielen Galerien anderen Standorten inzwischen den Rang ab. Das spannungsreiche Verhältnis von Kunst und Prostitution sieht also seinem Ende entgegen. Zu perfekt ist einfach die Lage in der Stadt. (sb)


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