Der Campus der Nanjing-Universität in der gleichnamigen ostchinesischen Stadt ist um eine architektonische Attraktion reicher: Ende 2009 wurde das Performing Arts Center eröffnet, das nach Plänen des amerikanischen Büros Preston Scott Cohen (Cambridge/Massachusetts) in Zusammenarbeit mit dem chinesischen Institute of Architectural Design and Planning sowie Atelier Zhang Lei (Nanjing) entstand.
Das rund 16.000 Quadratmeter große Gebäude liegt im Zentrum des Universitätsgeländes. Die Architekten verstehen das Ensemble als „Dialog zwischen zwei unterschiedlichen formalen Paradigmen“: Ein gekurvtes Dach, das sich formal auf die umgebende Landschaft des Campus' bezieht, sowie ein Turm, der als „Leuchtturm und Beobachtungsposten“ verstanden werden soll. Der Entwurf stützt sich dabei auf das technische Können der lokal ansässigen Baufirmen: Ortbeton – teils in recyclebaren Schalungen hergestellt – wurde hier für das wellenförmige Dach verwendet, das gleichzeitig als einender „Regenschirm“ fungiert.
Das Dach setzt sich dabei aus einer Serie hyperbolischer Paraboloide zusammen, deren Hauptlinien in der Konstruktion zu verstärkten Trägern werden. Außen liegende Treppen überhöhen den skulpturalen Effekt des Gebäudes und die spiralförmige „Bewegung“ des Dachs um den „Turm“ herum zusätzlich.
Alle Fotos: Iwan Baan