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04.03.2025

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Erstlingswerk Stadtbaustein

Nicolas de Courten in Lausanne


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Bis 2034 soll in Lausanne der Stadtteil Plaines-du-Loup als Modell für nachhaltige Stadtentwicklung entstehen. Dafür bauen die kommunalen Wohnungsentwickler momentan Lebensraum für über 8.000 Menschen und knapp 3.000 Arbeitsplätze. Nicolas de Courten (Lausanne) steuerte kürzlich sein Erstlingswerk Pièce Urbaine C bei: ein Ensemble mit gefördertem Wohnraum, Büros, Lebensmittelläden und einer Kinderbetreuung.

Plaines-du-Loup liegt im peripheren Norden Lausannes – etwa 20 Fahrradminuten vom historischen Zentrum entfernt – und ist Teil des umfangreichen Stadtumbauplans Projet Métamorphose. Das ortsansässige Büro TRIBU Architecture fertigte 2010 den Masterplan für das 30 Hektar große, zuvor durch Parkplätze und eine Ziegelei besetzte Gebiet an. Auf dem Quartier soll das Modell der „2000-Watt-Gesellschaft“ umgesetzt werden, mit dem der Energiebedarf einzelner Bewohner*innen deutlich unter den Schweizer Durchschnitt sinken könnte.

Den Auftrag für Pièce Urbaine C vergab die kommunale Wohnungsgesellschaft Fondation Lausannoise pour la Construction de Logements (FLCL) gemeinsam mit der Genossenschaft Société Coopérative d'Habitation Lausanne (SCHL). Den entsprechenden offenen Wettbewerb gewann de Courten 2017 mit seinem frisch gegründeten Büro. 150 Wohnungen sind seitdem entstanden, von denen die Hälfte zu moderaten Preisen vermietet oder subventioniert wird. Der Mix zwischen Zwei- und Fünfraumwohnungen fußt auf Gewerbeeinheiten, Büros und einer Kinderbetreuung im Erdgeschoss. In Summe soll das Projekt mit 17.000 Quadratmetern Bruttogrundfläche über 42 Millionen Euro gekostet haben.

Ein Neungeschosser bildet den Auftakt zum Ensemble. Ihm folgen drei halboffene Blöcke mit je sechs Etagen, die durch ihre mäandernde Kubatur Höfe nach Norden und Süden ausbilden. Die Erschließung aller Gebäude erfolgt über die südlichen Höfe, während ihre Gegenüber als begrünte Freibereiche angelegt sind. Loggien an den Ecken der Baukörper ermöglichen den direkten Austritt aus allen Wohnungen.

Das vierköpfige Team um de Courten ergänzte die schneeweiß verputzten Baukörper mit ihren Anthrazitsockeln um bunte Details, die das Ensemble freundlicher wirken lassen. Ittens und Kandinskys Farblehre aus Bauhauszeiten zelebrieren sie dabei in ihrer Reinform: Sämtliche Untersichten sind tiefrot gefärbt, jeglicher Sonnenschutz kommt knallgelb daher und mit königsblauen Fliesen werden Eingänge und Ladengeschäfte markiert. Auch in den Wohnungen taucht die Farbpalette wieder auf, hier allerdings in entsättigter Variante. (tg)

Fotos: Federico Farinatti, Olivier Di Giambattista


Zum Thema:

Nicolas de Courten belegte mit seinem Beitrag für die Züricher Habis Royal den ersten Platz der BauNetz Campus Masters Ausgabe November/Dezember 2012.


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

5

Easyman | 10.03.2025 21:38 Uhr

Farben!

Ich finde es sehr schön und warm. Sozialwohnungen sind oft so düster und traurig... Endlich Farbe!

4

Señor | 06.03.2025 10:39 Uhr

Frage an Frauke

Was genau findest du so albtraumhaft an den Bildern von Städten dieser Art?

Ich persönlich kann dem ersten Kommentar nur zustimmen: Dies ist ein wunderschönes Beispiel dafür, wie bewusst und unterstützend Farbe auch heute noch eingesetzt werden kann und so für dringend benötigte Abwechslung in unserem Stadtbild sorgt.

Aber wahrscheinlich ist das für DIN-Norm-Fetischisten und Anthrazitgrau-Fanatiker einfach zu lebensbejahend.

3

Imagine | 05.03.2025 23:40 Uhr

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2

Frauke | 05.03.2025 13:29 Uhr

Frage

Ich frage mich, wie jemand "tickt", der so etwas entwirft!?! Bei mir erzeugen Bilder von Städten dieser Art nur Albträume.

1

Sieben | 04.03.2025 18:27 Uhr

Farben!

Endlich mal wieder Farben!

 
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