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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Museum_in_Spanien_von_Exit_Architects_2531741.html

26.04.2012

Epochencollage

Museum in Spanien von Exit Architects


Die Museumseuphorie in Spanien sorgt weiterhin für Aufsehen: In der spanischen Provinz Albacete im Städtchen Hellín steht nun das alte neue Museo de Semana Santa: ein Um- und Neubau nach Plänen des Madrider Büros Exit Architects, im vergangenen Jahr fertig gestellt und kürzlich eingeweiht. In diesem Museum werden christliche Skulpturen ausgestellt, die mit dem Osterfest in Verbindung stehen.

Alt und neu überlagern sich bei diesem Projekt auf interessante Weise – vielleicht nicht ganz nach dem Leitfaden der Denkmalpflege, aber so manche Architektenherzen werden bei dieser Epochencollage höher schlagen. Ursprünglich wollten die Architekten den benachbarten Bestandsbau der Casa del Conde komplett erhalten und zu einem Museum umbauen – damit hatten sie das Wettbewerbsverfahren der Gemeinde Hellín gewonnen. Im Zuge der Ausführungsplanung mussten sie ihre Pläne jedoch umwerfen; viel zu aufwendig und kostenintensiv wäre dieses Projekt geworden. Deshalb beschlossen sie sich für einen Abriss, wollten sich bei dem Neubau aber auf die Erhaltung der alten Fassade konzentrieren. Teilstücke sowie Säulen und andere Elemente der Bestandsfassade  wurden deshalb in den Neubau  integriert – teils als dekorierendes Ornament, teils als ausgestelltes Denkmalelement.

Der 2.000 Quadratmeter große Bau steht mitten in der Altstadt an einer extremen Hanglage ganz in der Nähe der Plaza de la Iglesia. Um den Neubau innerhalb der alten Stadtstruktur keinen abweisenden Fremdkörper werden zu lassen, haben die Architekten den Grundriss das abgerissenen Casa del Conde aufgegriffen. Der Neubau schließt nicht direkt an den offenen Kirchplatz an, sondern ist über eine schmale Gasse zu erreichen, hält sich also an die vorgegebene Stadtstruktur. Durch eine Senkung im Längsschnitt passt sich der Neubau außerdem an den steilen Hang an. Damit der Museumsbau auch farblich in das Stadtbild passt, besteht die Fassade neben den eingesetzten Spolien auch aus lokalen Steinen. Die vergitterten Glaspaneele hingegen betonen deutlich den Neubaucharakter des Museums.

Das Innere ist durch weiße helle Ausstellungsräume bestimmt, die durch eine besondere Belichtung inszeniert werden. Eine Reihe von Rampen führt die Besucher in die einzelnen Ausstellungshallen hinauf. Die Exponate finden sich in glänzenden Holzmodulen mit eingebauten Vitrinen, die einen Kontrast zu den teilweise rauen kalten Wandflächen bilden. Das Budget wird mit 3,5 Millionen angegeben.

Fotos: FG + SG – Fotografía de Arquitectura


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