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20.03.2019

Willkommen bei den Hagmanns

Mehrgenerationenhaus in Winterthur von weberbrunner und Soppelsa


Ein lebendiger Nutzungsmix mit bezahlbarem Wohnraum für Menschen aller Altersgruppen – so lautet kurzgefasst die Philosophie der Familie Hagmann für das Mehrgenerationen-Wohnprojekt auf ihrem rund 16.000 Quadratmeter großen Hagmann-Areal im Winterthurer Ortsteil Seen. Ein hier befindliches Werkstattgebäude, das lange von den Hagmanns als Schreinerei betrieben wurde und heute an mehrere kleine Handwerksbetriebe vermietet ist, wird in zwei Etappen um eine Wohnbebauung ergänzt. Der Entwurf für die Mehrgeschosser stammt von der ARGE Hagmannareal. Diese besteht aus den beiden Zürcher Büros weberbrunner architekten und Soppelsa Architekten und gewann 2012 den ausgeschriebenen Wettbewerb. Für die Landschaftsarchitektur zeichnen KuhnLandschaftsarchitekten (Zürich) verantwortlich.

Die erste Etappe mit 50 Wohnungen, die Anfang 2018 bezugsbereit waren, umfasst einen U-förmigen Neubau mit einer Geschossfläche von 7.875 Quadratmetern, der mit der benachbarten Werkstatt einen gemeinsamen Hof bildet. Neben diesem Ensemble soll der zweite, noch zu realisierende Bauabschnitt mit weiteren 60 Wohnungen als Riegel mit zwei Gebäudeschnitten ausgeführt werden. Konzeptuell orientiert sich das Projekt an gemeinnützigen Genossenschaften und will eine soziale Durchmischung und gute Gemeinschaft der Mieter befördern.

Das fertiggestellte, dreiflügelige Hofgebäude nimmt verschieden große Wohnungen mit 1,5 bis 5,5 Zimmern auf, fast alle verfügen über ein balkonartiges, offenes Aussenzimmer und eine vorgelagerte Veranda zum gemeinsamen Hof. Zehn weitere, zuschaltbare Zimmer, die auch als Büro oder Hobbyraum angemietet werden können, sowie flexibel nutzbare Grundrisse ermöglichen eine bedarfsgerechte Anpassung des Wohnraums. Darüber hinaus umfasst das Raumprogramm mehrere Gemeinschaftsflächen – darunter auch eine Sauna mit Terrasse – und eine Arztpraxis im Erdgeschoss.

Das Gebäude passt sich mit einer Höhenstaffelung an seine unterschiedlichen Nachbarschaften an: Es beginnt im Westen dreigeschossig, nimmt im Südflügel um ein Geschoss zu und endet im Osten als Sechsgeschosser. Eine effiziente und kostengünstige Bauweise mit klaren Konstruktionsprinzipien stand im Mittelpunkt des architektonischen Entwurfs: Der Baukörper wurde in Holz-Beton-Hybridbauweise errichtet, sowohl die Fassaden wie auch die Stützen sind aus einheimischen und zertifizierten Holzarten gefertigt. Während die Hoffassaden in hellem Holz ausgeführt wurden, sind die straßenseitigen Fassaden in einem edel wirkenden Anthrazitton gehalten, von dem sich die hellen Innenauskleidungen der Balkonzimmer effektvoll absetzen. (da)

Fotos: Georg Aerni


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