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05.04.2019

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Gelungene Bescheidenheit

Mehrfamilienhaus in Montréal von ADHOC


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Die Nachkriegszeit wird inzwischen oft für ihre zurückhaltende Wohnarchitektur bewundert: einfache Häuser, die ohne große Geste qualitativ vergleichsweise hochwertige Räume boten. Die Gegenwart ist da oft komplizierter, mit einigen wenigen Leuchtturmprojekten und vielen, vielen Investorenbauten, deren Gestaltung vor allem durch das Prinzip der Gewinnmaximierung geprägt ist. Hinzu kommen vielleicht noch ein paar aufregende Luxusbauten, aber die sind für die urbane Mittelklasse natürlich außer Reichweite.

Ein kürzlich in Montréal fertiggestelltes Projekt namens Le Jardinier möchte es anders machen – und knüpft damit implizit an die Zurückhaltung der 1950er-Jahre an. Von ADHOC architects (Montréal) für den Immobilienentwickler Knightsbridge entwickelt, steht es nördlich der Innenstadt im ruhigen Wohnviertel Hochelaga-Maisonneuve nahe des Sankt-Lorenz-Stroms. Es bietet bei vier oberirdischen Geschossen und einem Souterrain 16 bezahlbare Wohneinheiten, die sich an eine möglichst diverse Bewohnerschaft vom Single bis zur Familie richten.

Was hier gefällt, ist, wie beiläufig architektonische Lösungen zum Einsatz kommen, die sonst eher im genossenschaftlichen Bauen zu finden sind. Auf der Rückseite gehen beispielsweise die halbprivaten Loggien unmittelbar in einen kleinen Gemeinschaftsgarten über. Und die durchgehenden Balkone im Obergeschoss haben dank einer Feuertreppe ebenfalls direkten Zugang zum Hof. Außerdem gibt es ausreichend geschützten Platz für Fahrräder. Auch an eine Garage für ein Carsharing-Auto wurde gedacht.

Das alles versteckt sich hinter einer schlichten Backsteinfassade, die dank der drei Zugangstreppen und mehrerer abgesetzter Loggien trotzdem den Straßenraum belebt. Auch an die Nachbarn im hinteren Teil des Grundstücks wurde gedacht, wie die Architekten hervorheben. Deren Fluchtweg führt nämlich über das Grundstück des „Gärtners“, weshalb dank einer Hofdurchfahrt auch sie das Gelände queren können. (sb)

Fotos: Maxime Brouillet



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Kommentare

2

auch ein | 08.04.2019 13:13 Uhr

architekt

auf bild 4 sieht man das dilemma: jeder hat noch seinen hasenstallgrossen freibereich und jeder schaut jedem rein oder drauf....
ich bräuchte das nicht

1

Geisenpeter | 08.04.2019 09:54 Uhr

andere länder, andere sitten...

...oder besser andere ansprüche und anforderungen.

mein erster gedanke (nicht zuletzt unter dem einfluss der neuen bauordnung nrw): barrierefrei geht anders!
souterrain-wohnungen sind das eine, in nordamerika sicherlich aus tradition vorhanden, aber den umgang mit bewegungseingeschränkten personen finde ich gewöhnungsbedürftig.

 
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