- Weitere Angebote:
- Filme BauNetz TV
- Produktsuche
- Videoreihe ARCHlab (Porträts)
26.07.2017
Zukunftsmusik in San Francisco
MAD planen Firmensitz für Elektroauto-Unternehmen
Zwei flache Strukturen aus Metall und Glas und ein skulptural geformter, reflektierender Turm, dazwischen eine hoch aufgeständerte, dynamisch geschwungene Struktur, die einer Hochbahntrasse ähnelt – was aussieht wie eine außerirdische Bodenstation aus einem Science-Fiction-Film der Achtzigerjahre, ist der von MAD (Peking/Los Angeles) vorgestellte Entwurf für den neuen Firmensitz des US-amerikanischen Tech-Start-ups Faraday Future im nordkalifornischen Mare Island in der Nähe von San Francisco.
Das 2014 gegründete Elektroauto-Unternehmen mit chinesischer Muttergesellschaft kündigte Anfang des Jahres die Produktion des angeblich schnellsten elektromotorbetriebenen Autos aller Zeiten an, dessen abgerundete, smarte Erscheinung und rekordverdächtige Beschleunigungsleistung alle bisherigen James-Bond-Fahrzeuge toppen könnte. MAD reagieren auf dieses Vorhaben mit einem entsprechend retrofuturistischem Design für den geplanten FF Zeus Campus.
Dessen Zentrum ist als kreisförmige Struktur – die bekanntlich gerne mit UFOs assoziiert wird – angelegt, in der ein Cluster aus sieben zweigeschossigen Volumen unter einem durchgezogenen, jedoch stellenweise mit großen Öffnungen versehenen Dach vereint ist. Dieses soll komplett mit Solaranlagen verkleidet werden und so auch als Energielieferant für den Campus dienen. Zwischen den einzelnen Baukörpern liegen begrünte Innenhöfe, auf der zweiten Geschossebene schaffen Skywalks Verbindungen. Ergänzend dazu sind weite Dachvorsprünge und steuerbare Glaselemente vorgesehen, um für eine natürliche Belüftung und Beschattung zu sorgen. Flexibel anpassbare, transparente Innenräume können entsprechend den künftigen Platzbedürfnissen der Firma modifiziert werden.
Aus dieser Rotunde ragt der surreal gewundene Turm heraus – auch er dank Windturbinen zur Stromerzeugung ausgelegt –, der als Besucherzentrum gedacht ist. Als solches verspricht er nicht nur einen Panoramablick über das Firmengelände, sondern insbesondere eine spektakuläre Inszenierung des Kaufaktes: Von hier aus sollen die Kunden dabei zuschauen können, wie ihr gerade erworbenes Auto von der seitlich liegenden Lagerhalle über das auf zwei hohen Stützen ruhende und weithin sichtbare Förderband geradewegs in die Ausstellungshalle und somit in ihre Arme fährt – ein Prozedere, das an VW in Dresden oder BMW in München denken lässt.
Bevor diese Vision Wirklichkeit wird, müsste der auf der diesjährigen Technikmesse CES in Las Vegas präsentierte Prototyp allerdings erst einmal in Serienproduktion gehen. Bestellungen sind zwar schon möglich, der geplante Bau einer Fertigungsfabrik in Nevada wurde allerdings kurzfristig abgesagt, offenbar aus finanziellen Gründen. Ob der Entwurf des Faraday Future Campus also jemals realisiert wird und wann – die Zukunft wird es zeigen. (da)
Kommentare:
Meldung kommentieren