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01.02.2022

Neuanfang in Danton

Kultur- und Sportzentrum von K Architecture in Le Havre


Ein Gefängnis und rund herum Bars, Prostituierte, Drogengeschäfte – über lange Zeit hatte das Viertel Danton im alten Zentrum von Le Havre nicht gerade einen guten Ruf. Als die seit 1860 bestehende Haftanstalt im Jahr 2012 schließlich abgerissen wurde, markierte das jedoch einen Wendepunkt und Neubeginn für das gesamte Quartier. Wichtigster Baustein der Sanierung Dantons ist das im September 2021 eröffnete Kultur- und Sportzentrum Espace Simone-Veil, benannt nach der ersten Präsidentin des Europäischen Parlaments.

Bereits im Jahre 2010 leitete die Stadt ein Bürgerbeteiligungsverfahren ein, um Ideen für einen Neubau auf dem Areal zu sammeln. Stadt und Bürger*innen waren sich einig: Hier sollte ein Raum für die Gemeinschaft entstehen. Den 2014 ausgeschriebenen Wettbewerb für das geplante Kultur-, Sport- und Freizeitzentrum konnte schließlich das Pariser Büro K Architecture für sich entscheiden.

Die Docks und Hangars der Hafenstadt dienten dem Entwurf als Inspirationsquelle, so die Architekt*innen. Form und Materialität der Hafenarchitektur lassen sich durchaus als Zitate in dem Neubau wieder entdecken. So erinnert beispielsweise die markante Abfolge von vier Satteldächern an alte Lagerhallen. Eingehüllt ist der Baukörper in einen partiellen Vorhang aus Edelstahlblechen, die je nach Sonnenstand das Licht unterschiedlich reflektieren.

Auf einer Fläche von insgesamt 4.400 Quadratmetern ordneten K Architecture im Erdgeschoss einen Lesesaal, Computerräume, eine Kreativwerkstatt, Sport- und Mehrzweckräume sowie eine Küche an. Im ersten Obergeschoss befindet sich das Herzstück des Baus, eine 1.800 Quadratmeter große, zweigeschossige Sporthalle, ausgestattet mit zwei Tribünen, die Platz für 750 Menschen bieten. Prägend ist die skulptural geformte Deckenverkleidung der Halle in Form eines Gewölbes, bestehend aus dreieckigen Holzelementen, die dafür individuell angefertigt wurden. Diese geometrische Figur lässt sich mehr als einmal im Haus wiederfinden: Nicht nur die 13 Meter hohe Kletterwand setzt sich aus unterschiedlich großen Polygonen zusammen, auch das von den Architekt*innen entworfene Mobiliar greift die skulpturale Ausformung der Hallendecke wieder auf.

In Zukunft wird sich noch einiges im Viertel Danton tun: Unter anderem soll ein neuer Fußgängerweg angelegt werden, der die Place Danton mit dem Bahnhof verbindet. Weiterhin sind eine Jugendherberge sowie Eigentumswohnungen am Boulevard de Strasbourg und die Sanierung der ehemaligen Kaserne geplant oder zum Teil schon realisiert. (dsm)

Fotos: Sophie Oddo



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