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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Konzerthalle_in_Aichi_Japan_525750.html

31.07.2008

Musik unterm Sternenhimmel

Konzerthalle in Aichi, Japan


Es kommt selten vor, dass wir Gebäude zeigen, deren Fertigstellung schon einige Zeit zurück liegt. Nun erlauben uns aber die trägen Sommertage, ab und zu einen kleinen Nachtrag zu leisten, wenn uns ein Gebäude auf die eine oder andere Art zu gefallen weiss: So auch die Munetsugu Hall von Norihiko Dan and Associates (Tokio) in Naka Ward, Nagoya (Präfektur Aichi), die bereits 2007 fertig gestellt wurde.

Nach japanischer Sitte hat ein privates Mäzenatenpaar, Tokuji und Naomi Munetsugu, die Konzerthalle finanziert. Deren in der Präfektur Aichi angesiedelte Firma Ichibanya Co. Ltd. betreibt eine vierstellige Zahl von Curry- und Pastarestaurants unter Namen wie Curry House, CoCo Ichibanya und Pasta de Coco. Auf einem Grundstück von nur 832 Quadratmetern umfasst die private Konzerthalle mit einer Gesamtnutzfläche von 4.076 Quadratmeter 310 Sitzplätzen. Das Gebäude befindet sich in einer Wohngegend und musste daher spezielle Auflagen im Bereich des akustischen Emissionsschutzes erfüllen. Von außen präsentiert sich Gebäude als terrassierte Skulptur in einem Natursteinkleid. Verwaltung, Garderobe, Künstler- und Besuchereingang befinden sich im Erdgeschoss; der Besuchereingang wurde als seitlich angeordnetes, gestuftes „Erschließungsatrium“ entworfen. Von hier aus erreicht man die Zuschauerränge der sechs Meter hohen Halle, die den Konzertbesucher mit skulptural strukturierten Wänden aus weiß gestrichenem Stahlbeton empfängt. Der eigenartige Faltenwurf der Wände erinnert, je nach Beleuchtung, an Vorhänge oder an große Schwalbennester; die kontrastreich schwarz gehaltene Decke lässt die Beschallungs- und Beleuchtungstechnik optisch verschwinden und soll zuweilen an einen offenen Sternenhimmel erinnern. Die Stuhlreihen dieser „Traumwelt“ stehen auf einem Fußboden aus 200 Jahre alten, japanischen Rotpinien, der früher in einem anderen Gebäude verbaut war. Ein typisch japanischer Ansatz, Gegenwart und Vergangenheit zu verweben – ohne, dass man es sofort sieht.

Der 52-jährige Architekt Norihiko Dan hat einige Architekturpreise in Japan und Taiwan gewonnen, darunter den Distinguished Architect Award des Japanese Institute of Architecture. Seine Arbeit ist weltweit, auch in Deutschland, als Teil einiger Ausstellungen über zeitgenössische, japanische Architektur gezeigt worden.


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