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17.11.2025

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Stehend und liegend in Vorarlberg

Kinderhaus in Wolfurt von bernardo bader architekten


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Die Vorarlberger Gemeinde Wolfurt liegt kleinteilig zerklüftet am Fuß einer Bergkette. Traditionelle Hausformen und Materialien prägen das Ortsbild, der Einsatz von Holz – ob als Schindel, Tragstruktur oder Innenbekleidung – gehört hier fast schon zum guten Ton. Vor diesem Hintergrund haben bernardo bader architekten (Bregenz) im historischen Ortsteil Rickenbach ein neues Kinderhaus realisiert, das im September in Betrieb ging. Es bietet Platz für sechs Gruppen.

Das Kinderhaus Brunnengasse tritt als dreigeschossiger, kompakter Baukörper mit flachem Walmdach auf. Letzteres ist mit dunklen Eternit-Schindeln gedeckt. Über einem quadratischen Grundriss entfaltet sich eine hölzerne, fein differenzierte Fassade aus unterschiedlich breiten Brettern. Zwischen den großformatigen Fenster- und Türöffnungen ist die unbehandelte Schalung aus Lärche stehend ausgeführt, entlang der Geschossdecken dagegen liegend – ein Prinzip, das das Büro bereits bei einer Schule in Au nutzte. 

Innen setzt sich die starke Präsenz des Holzes konsequent fort: Weißtanne an den Wänden, Lärche unter den Füßen. Insgesamt 420 Kubikmeter Holz kamen zum Einsatz. Die Konstruktion ist hybrid organisiert – Untergeschoss und Erschließungskern massiv, die übrigen Bereiche in Massivholz. Die Materialität sorgt für atmosphärische Wärme. Bauherrschaft war die Marktgemeinde Wolfurt.

Das Raumprogramm ist überschaubar: 1.650 Quadratmeter Bruttogrundfläche, mittels breiter zentraler Erschließungszonen strukturiert. Diese Gänge sind durch eine Bekleidung aus dunklem Lehm-Kasein akzentuiert und abgehoben. Im Erdgeschoss fungiert der zentrale Raum als Eingang und Verteiler zu Essensraum, Elterntreff, Büro, Teamraum und Garderobe.

Die Räume für zwei Kindergartengruppen und vier Kleinkindgruppen liegen in den beiden Obergeschossen. Über mobile Wände sind diese teils flexibel trennbar. (gk)

Fotos: Ralph Feiner


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

2

Elisabeth | 18.11.2025 13:34 Uhr

Unaufgeregt überzeugend!

Ein liebevoll durchdachtes, gut strukturiertes Gebäude, das ohne oberflächliche Effekte auskommt und Kindern nicht mit künstlicher ‚Niedlichkeit‘ begegnet, sondern mit echter Qualität und Nutzbarkeit.
Ein Haus, das zeigt, wie souverän und sicher der Architekt gestaltet – genau jene Meisterschaft, die ich an ihm so bewundere.

1

alter Hase | 17.11.2025 16:57 Uhr

immer auf Augenhöhe

wenn man nicht wüsste, für wen das Gebäude konzipiert wurde, gäbe es wie immer nichts zu meckern, bei den Kolleginnen und Kollegen aus dem Voralberg. Struktur, Proportion, Details, Materialität, Farben, etc., immer hervorragend gelöst. Leider wurde hier bei der Fassadengestaltung die Körpergröße der Kinder nicht ausreichend bedacht. Die Brüstungen sind meiner Meinung durchweg zu hoch. Es gibt keine ausreichende Möglichkeit für die Kita-Kinder das Geschehen auf der Straße zu beobachten. Es bleibt nur der Blick in die Horizontale oder in den Himmel, s. Bild Nr. 11.

 
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