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26.11.2008

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Orientalische Moderne

I. M. Peis Kunstmuseum in Doha eröffnet


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Katar hat nun ein Museum. Für Islamische Kunst. Gebaut vom 91-jährigen I. M. Pei, der ja eigentlich keine neuen Projekte mehr angehen wollte. – Das Museum liegt auf einer eigens dafür aufgeschütteten Halbinsel im Golf von Doha. Am vergangenen Wochenende wurde der orthogonale Bau mit den wenigen Einschnitten, natürlich in weiß,  offiziell und weltlich eingeweiht.

Zwei Jahre ist Pei umhergereist, hat in Spanien, Nordafrika und Istanbul klassische  islamische Kunst recherchiert und studiert. Die Zeit konstatiert: „Anders als sonst hat Pei in Doha aber keinen Pei gebaut, nichts, was nur seine Handschrift trägt. Auf kongeniale Weise verschmilzt Pei kubistische Moderne mit arabischer Tradition, Okzident und Orient. Symbiose ist möglich, das ist die Botschaft seiner Museumsmoschee. Hier dürfen wir lernen, daran zu glauben.“


Scharfe Kanten, klare Fassaden und monumentales Volumen erinnern an eine Festung, ausgestattet mit zitierten Arkadengängen. Und weiter: „Von den harten Grenzen, die so gerne zwischen den Kulturen gezogen werden, bleibt in diesem Museum kaum etwas übrig. Nicht, dass es zur großen Gleichmacherei käme. Doch unübersehbar ist, wie sehr die Kulturen der Welt sich schon früh durchdrangen. Mal ist Indisches eingeflossen ins Islamische, mal Chinesisches, manchmal auch etwas aus der jüdischen Tradition. Die Geschichte, die hier erzählt wird, ist eine Geschichte des Austauschs, des stimulierenden Dialogs.“

„Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass Licht der Schlüssel zur Architektur ist“, s
agte I. M. Pei einst und hat hier doch ein stilles und verschlossenes Bauwerk geschaffen: Außen introvertiert, öffnen sich innen große luftige Höfe, ganz nach der altislamischen Vorstellung vom Bauen. Pei weiß wohl, dass Licht hier zunächst den Kunstwerken gehört, und erst danach der Architektur.

Die Wirtschaftskrise scheint fern in Fernost. Die Materialwahl wurde ganz der Ästhetik unterstellt, nicht aber der Nachhaltigkeit: Kalkstein wurde aus dem alten Europa (Champagne und Burgund) eingeflogen. Die Arkaden sind aus nordamerikanischem Granit. Rotes Holz kommt aus Brasilien. Ist das die neue Offenheit?


Kommentare

2

reconquista | 27.11.2008 12:36 Uhr

Roots

Toll, das Bauhaus kehrt zu seinen Ursprüngen zurück, wenn das Schulze-Naumburg oder Schmitthenner erlebt hätte...:

http://www.digischool.nl/ckv2/moderne/moderne/weissen/weissenhof.htm

1

martin | 27.11.2008 09:24 Uhr

neue offenheit

oje...bitte nicht anfangen zu bewerten, wo denn nun all die baumaterialien herkommen...der ganze china-quatsch ist import from old europe. da hinterfragt keiner...jeder bewundert nur.

das museum gefällt mir nicht, kniefall vor der tradition, wohl um den folgeauftrag im reichen orient zu sichern. wirkt wie eine seefestung, wo sind ide kanonen?

 
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