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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Hotel_in_Groningen_von_Mueller_Reimann_Architekten_7961527.html

27.06.2022

Oostwand im Waalformat

Hotel in Groningen von Müller Reimann Architekten


Der zentral gelegene Grote Markt in der Altstadt Groningens ist geprägt von einer Mischung aus backsteinernen Renaissancefassaden und jüngeren Bauten. Bestimmende Solitäre sind die spätmittelalterlichen Martinikirche und ein klassizistisches Rathaus. Der historische Stadtgrundriss hat sich in seinen Grundzügen bis heute erhalten. Nur die östliche Seite des Platzes wurde beim Wiederaufbau nach dem Krieg zugunsten einer autofreundlichen Straßenerweiterung deutlich von der einstigen Platzkante zurückversetzt. Bereits 2007 erstellten Thomas Müller Ivan Reimann Architekten (Berlin) im Auftrag der Stadt Groningen einen Masterplan zur Wiederherstellung der „Oostwand“ entlang der ursprünglichen Baulinie. Auch das stattliche Forum Groningen am rückwärtig gelegenen Nieuwe Markt sollte besser angebunden werden.

Im Anschluss an den Masterplan realisierten Müller Reimann auf dem mittleren der drei neu zugeschnittenen Grundstücke im Auftrag des Immobilienunternehmens VolkerWessels Vastgoed für die Hotelgesellschaft WestCord ein Hotel mit 123 Zimmern, Konferenzräumen und Restaurant. Das im letzten Jahr fertiggestellte Projekt umfasst eine Bruttogrundfläche von 7.300 Quadratmetern. Die Architek*innen entwarfen einen kompakten Bau in rotem Backstein, dessen optisch in drei Häuser gegliederte Hauptfassade die Formen, Plastizität und Vertikalität der verbliebenen historischen Bebauung aufgreift. Repräsentativ und ähnlich gestaltet sind auch die rückwärtigen Platzfassaden zum Nieuwe Markt. Die Umsetzung des Projekts erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Groninger Büro von De Zwarte Hond.

Beim verwendeten Backsteinmaterial handelt es sich um die relativ kleinen Waalformat-Ziegel, einem traditionellen niederländischen Mauerwerksformat. Bezüge sehen die Architekt*innen auch zu den expressiven Fassadengestaltungen der Amsterdamer Schule des frühen 20. Jahrhunderts. Details, Stürze, Abschlüsse und Fußpunkte der Pfeiler und schlanken Lisenen sind in dunkelgrauem Belgisch Granit der Region ausgeführt. Umgesetzt wurde die Fassade in einer Kombination von vor Ort per Hand gemauerten Abschnitten, im Werk vorgefertigten Pfeilerelementen aus Vollsteinen und verschiedenen verstärkten Fertigteilen in den Giebelbereichen. (uav)

Fotos: Stefan Müller



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