Seit 1990 gehört der 300 Hektar umfassende Park Sanssouci in Potsdam mit seinen Schlössern, Pavillons und vielgestaltigen Gartenanlagen zum Weltkulturerbe. Ein Garten dieser Größe und mit höchsten Ansprüchen bedeutet viel Pflege und Arbeit: Über 100 Gärtner*innen schuften das ganze Jahr in und um Sanssouci, das in mehrere „Reviere“ eingeteilt ist. 

Der Wirtschaftshof für die Parkreviere II und III liegt auf dem Gelände der historischen Hofgärtnerei, an der Maulbeerallee unterhalb des Orangerieschlosses. Zum Gebäudebestand gehören teilweise historische Erdgewächshäuser, Schuppen, Garagen und Lagerräume. 2020 beauftragte die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Haas Architekten (Berlin) im Rahmen eines VgV-Verfahrens, einige Bestandsgebäude zu sanieren und einen ergänzenden Neubau zu entwerfen. Der 100 Meter lange, eingeschossige Neubau umfasst eine Wagenhalle, Werkstatt, Büros sowie Sozial- und Sanitärräume für 56 Beschäftigte. Insgesamt bietet er 1.500 Quadratmeter Bruttogeschossfläche, die sanierten Bestandsgebäude 550 Quadratmeter und die Freiflächen weitere 600 Quadratmeter.

Der Neubau wurde als Holzrahmenbau in weitgehend vorgefertigter Holztafelbauweise asugeführt. Die Fassade aus robusten, langlebigen Lärchenholzschindeln fügt sich in die Parklandschaft, ebenso das intensiv begrünte Pultdach, das von der Maulbeerallee aus wie eine fünfte Fassade sichtbar ist. Der Neubau ist zudem vollständig barrierefrei. Geheizt wird mit einer Holzschnitzelheizung, die Holzreste aus der Parkbewirtschaftung nutzen kann. Die Tragwerksplanung übernahm 4bmq (Berlin), die Landschaftsplanung Gunnar Lange (Bad Belzig). Die Gesamtkosten lagen bei 11 Millionen Euro. (fh)

Fotos: Haas Architekten

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