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29.07.2025
Knoten an der Koralmbahn
Bahnhof von Pittino & Ortner und Zechner & Zechner
Die Koralmbahn ist Österreichs ehrgeizigstes Bauprojekt: 130 Kilometer neue Zugstrecke entstanden seit 1999 zwischen Graz und Klagenfurt. Was früher rund 3 Stunden dauerte, wird bald in 45 Minuten möglich sein. Die Strecke ist Teil der Baltisch-Adriatischen Achse zwischen Ostsee und Adria und mit 6,1 Milliarden Euro Investitionssumme rekordverdächtig. Die ÖBB Infrastruktur finanzierte nicht nur die Bahnstrecke samt Tunnel, sondern auch neue Übergangs- und Knotenpunkte: Gut 100 Brücken wurden errichtet und über 20 Bahnhöfe modernisiert oder neu gebaut.
Den Knotenpunkt der Strecke bildet der Bahnhof Weststeiermark kurz vor dem 30 Kilometer langen Koralmbahntunnel. Er wurde von Pittino & Ortner (Graz) und Zechner & Zechner (Wien) geplant und soll im Dezember 2025 in Betrieb gehen. Mit 5.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche ist er der größte neu errichtete Bahnhof. ICEs, aber auch Regionalzüge werden hier halten. Rund 400 Stellplätze sieht der Park-and-Ride-Bereich vor, zudem knüpft der Bahnhof an ein bestehendes Radwegsystem an.
Entwurf und Idee des bogenförmigen Dachs der Haupthalle stammen von Pittino & Ortner, die das Projekt bis zum Bauantrag betreuten. Für die Tragwerksplanung zeichnete das Büro Thomas Lorenz (Graz) verantwortlich. Das Dach reicht in großem Bogen bis über den Vorplatz und die Bushaltestelle. Geschwungene Dächer leiten Besucher*innen auch auf die Bahnsteige der neun Gleise. Mit ihren abgerundeten Tropfkanten und dem Aluminium-Plattenbelag erinnern sie, wie auch das Interieur der Halle, an die funktionale Architektursprache von so manchem Flughafen.
Wer mehr zum Bau der Koralmbahn und des Tunnels erfahren will, kann sich die Ausstellung im Infopark auf dem Bahnhofsvorplatz anschauen. Diesen und die übrigen Außenanlagen planten 3:0 Landschaftsplanung aus Wien. Vitrinen in der Bahnhofshalle zeigen zudem archäologische Funde, die beim Aushub zu Tage getreten sind. (tg)
Fotos: Gunhild und Helmut Pierer
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