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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Grit_Weber_und_Klaus_Klemp_ueber_ihre_Ausstellung_in_Frankfurt_5582536.html

18.01.2019

Moderne am Main

Grit Weber und Klaus Klemp über ihre Ausstellung in Frankfurt


Frankfurt am Main war in der Weimarer Republik ein wichtiges Zentrum moderner Architektur. Das „Neue Frankfurt“ ging als Vorreiter der modernen Großstädte in die Kulturgeschichte ein und mit der Bauhaus Schule in Weimar konnte sich die Frankfurter Kunstschule Ende der 1920er Jahre durchaus messen. Dies ist die Kernbotschaft der Ausstellung „Moderne am Main 1919-1933“, die heute im Museum Angewandte Kunst in Frankfurt am Main eröffnet. BauNetz sprach mit Klaus Klemp und Grit Weber, die sie gemeinsam mit Annika Sellmann und Matthias Wagner K kuratiert haben.

Herr Klemp, Frau Weber, was verbindet Frankfurt am Main mit Bauhaus?
Viel. Das „Neue Frankfurt“ war ein eigenständiges Moderne-Projekt in der Weimarer Republik. Als Fritz Wichert 1923 zum Direktor der Frankfurter Kunstschule berufen wurde, nahm er zu Gropius in Weimar Kontakt auf, um in Frankfurt „einen bodenständigen südwestdeutschen Bauhausgedanken“ zu verankern. „Bodenständig“ bedeutete angewandt, also für die tatsächliche Produktion geeignet. Man hat sich zunächst an der Bauhauspädagogik orientiert, dann allerdings sehr viel mehr alltagstaugliche Dinge entworfen, als dies das Bauhaus tat. Und eine eigene Schule begründet, die sich vor allem durch die Zusammenarbeit mit dem städtischen Hochbauamt definierte. Frankfurt am Main war daher tatsächlich eher die „Werkbank“ der Moderne. Zudem waren Bauhaus-Meister in Frankfurt tätig: Walter Gropius mit der Siedlung „Am Lindenbaum“, dem Re-Design eines Adler-Automobils (Gropius-Adler), und auch Moholy-Nagy und Herbert Beyer. Schließlich sind vier Bauhäusler – Adolf Meyer, Christian Dell, Josef Hartwig und Karl Peter Röhl – 1925 nach Frankfurt übergesiedelt.

Ist die Ausstellung der offizielle Beitrag der Stadt Frankfurt zum Jubiläum? 
Die Ausstellung ist Teil einer gemeinsamen Initiative von drei Frankfurter Museen – dem Museum Angewandte Kunst, dem Deutschen Architekturmuseum und dem Historischen Museum Frankfurt sowie der ernst-may-gesellschaft e.V. – und dem anlässlich des Bauhaus-Jubiläums 2019 neu gegründeten Forum Neues Frankfurt. Das Forum Neues Frankfurt wird von der ernst-may-gesellschaft koordiniert und vom Kultur- und Planungsdezernat finanziert. Die Ausstellung wird von der Kulturstiftung des Bundes im Rahmen von Bauhaus 100, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und dem Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main gefördert. Der Katalog wird durch die Georg und Franziska Speyer‘sche Hochschulstiftung gefördert.

Gropius, Meyer oder Mies? 

Alle waren in Frankfurt am Main mehr oder weniger tätig. Gropius als Architekt und Automobildesigner, Meyer ab 1925 als Mitarbeiter des Frankfurter Hochbauamtes und Lehrer an der Kunstschule und Mies stand in Kontakt zu seiner späteren Partnerin Lilly Reich, die als Kuratorin im Frankfurter Werkbundhaus (1924-26) tätig war.

Die Fragen stellte Natalie Scholder.


Ausstellung:
19. Januar bis 14. April 2019, Di und Do–So 10–18 Uhr, Mi 10–20 Uhr
Ort: Museum Angewandte Kunst, Schaumainkai 17, 60594 Frankfurt am Main


Zum Thema:

www.museumangewandtekunst.de


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Grit Weber, eine von vier Kuratoren der Ausstellung. Foto: Sabine Schirdewahn

Grit Weber, eine von vier Kuratoren der Ausstellung. Foto: Sabine Schirdewahn

Klaus Klemp, einer von vier Kuratoren der Ausstellung

Klaus Klemp, einer von vier Kuratoren der Ausstellung

Fotografie „Treppe zum Bierkeller“, Grete Leistikow, 1930

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