Alle zwei Jahre werden mit dem Gestaltungspreis der Wüstenrot Stiftung Projekte aus dem deutschsprachigen Raum gewürdigt, die sich heißdiskutierten Themen der Architekturwelt annehmen. „Lücken füllen – Wohnraum schaffen“ war das Motto der 14. Ausgabe. Für die Shortlist hatten sich bereits im vergangenen Oktober 20 Projekte qualifiziert. Zwei der Projekte wurden nun mit dem Gestaltungspreis 2024 ausgezeichnet.
Einen der zwei Preise erhielt die Revitalisierung der Altstadt im österreichischen Hohenems. An den Entwürfen für die Ortskernsanierung arbeiteten bernardo bader architekten, Hein Architekten (beide Bregenz), Architekten Nägele Waibel (Dornbirn), Georg Bechter Architektur + Design (Hittisau), Imgang Architekten und ma.lo (beide Innsbruck). Der zweite Gestaltungspreis ging an die ARGE Müller Sigrist Architekten (Zürich) und Rapp Architekten (Münchenstein) für die genossenschaftliche Umnutzung eines Spitals in Basel. Alle Auszeichnungen im Überblick:
Gestaltungspreise
- Umnutzung Felix-Platter-Spital in Basel: „Quartier unter einem Dach – das Miteinanderhaus“ von ARGE Müller Sigrist Architekten (Zürich) / Rapp Architekten (Münchenstein) im Auftrag der Genossenschaft Wohnen und mehr (Basel)
- Revitalisierung der Altstadt in Hohenems: „Vom Leerstand zur Lebensader: Wie Hohenems seine Innenstadt neu erfindet“ von bernardo bader architekten (Bregenz) und weiteren Planungsbüros im Auftrag der Schadenbauer Projekt- und Quartierentwicklungsgesellschaft (Hohenems) und der Stadt Hohenems
Anerkennungen
- Aufstockung Friedrich-Inhauser-Straße in Salzburg: „Pioniere der Wohnwende: Von veraltetem Bestand zur Zero Carbon Zukunft“ von cs-architektur und nagels architects im Auftrag der Heimat Österreich (alle Salzburg)
- Aufstockung Wasserstraße in Basel: „(Radikale) Aufstockung und Gemeinschaft“ von Atelier Atlas Architektur (Basel) im Auftrag von Ines Blank und Christian Beck-Wörner
- Stadthaus statt nur Haus in München: „Schlank, lichtdurchflutet und wandelbar“ von Buero Kofink Schels Architekten (München) im Auftrag von Annahita Kamali, Florian Böhm
Belobigungen
- Haus 4080 in Karlsruhe: „Aus der Schmuddelecke wird ein Schmuckstück“ von Linking Architecture (Karlsruhe) im Auftrag von Alexander Scheidel und Ulrike Fischer
- Hinterhaus Prototyp 6x9 in Berlin: „Kompakt und raffiniert: ein Wohnturm als Modell für urbane Nachverdichtung“ von Max Hacke & Leonhard Clemens im Auftrag der Heers & Woddow Grundstücksgemeinschaft (alle Berlin)
- Hofbebauung Wettsteinquartier in Basel: „Markante Form, harmonischer Raum: Wohnen im Herzen von Basel“ von jessenvollenweider im Auftrag der Wohnstadt, Bau- und Verwaltungsgenossenschaft (beide Basel)
- Parkplatzüberbauung am Dantebad II in München: „Wie ein Parkplatz zum lebendigen Wohnkarree wird“ von Florian Nagler Architekten im Auftrag der Gewofag Holding (beide München)
Der Jury unter Vorsitz von Barbara Holzer (Holzer Kobler Architekturen) gehörten unter anderem Reiner Nagel von der Bundesstiftung Baukultur und Judith Ottich von Architects for Future Deutschland an. Anja Reichert-Schick von der Wüstenrot Stiftung ermutigte in ihrem Statement zur innovativen Behutsamkeit: „Die Zukunft unserer Städte liegt nicht im ‚Immer-mehr‘, sondern im ‚Besser-anders‘!“
Dotiert ist der Preis mit insgesamt 60.000 Euro, davon erhalten jeweils 15.000 Euro die Siegerteams der Gestaltungspreise. Anerkennungen werden mit je 6.000 Euro und Belobigungen mit je 3.000 Euro gewürdigt. Im Rahmen der Preisverleihung im Stuttgarter Hospitalhof vergangenen Dienstag wurde auch die Publikation mit allen Projekten der Shortlist vorgestellt. Diese ist digital und in Printform erhältlich. Die Projekte werden zudem in einer Wanderausstellung gezeigt. (tg)
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