RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Geschosswohnen_in_Wien_von_querkraft_architekten_10000261.html

14.08.2025

Basteln, bouldern und baden im Turm

Geschosswohnen in Wien von querkraft architekten


Seit über zehn Jahren läuft in Wien die Transformation des ehemaligen Nordbahnhofgeländes zwischen Stadtzentrum, Prater und Donau. Allein der Teilbereich „Freie Mitte – Vielseitiger Rand“ ist 32 Hektar groß. Er wird seit 2012 nach einem Leitbild von StudioVlayStreeruwitz (Wien) und Agence Ter (Karlsruhe/Paris) bebaut, hervorgegangen aus einem internationalen Ideenwettbewerb. Bis 2026 sollen insgesamt 5.000 Wohnungen und 2.500 Arbeitsplätze fertiggestellt sein.

Direkt an den Bahngleisen gelegen, gehört das von querkraft architekten (Wien) entworfene Wohnhochhaus Taborama zu den höchsten Gebäuden im neuen Stadtteil. Die Architekt*innen gliederten es in vier Volumen, die wie aufeinander gestapelt wirken. Auf einem hohen Sockelgeschoss, in dem Foyers und Läden untergebracht sind, folgt ein dreigeschossiger Teil, dann ein viergeschossiger, ein zweigeschossiger und zuoberst ein siebengeschossiger Teil.

Die weißen Fassaden werden durch versetzt angeordnete Balkone und ein vertikales Raster aus ebenfalls weißen Stahlrohren strukturiert. Zwischen den Volumen liegt jeweils eine zurückgesetzte und zusätzlich dunkel gestrichene Etage mit einer umlaufenden Balkonzone – querkraft sprechen von „Zäsurgeschossen“. Mit dieser horizontalen Schichtung, die die Gesamtkubatur in maßstäblichere Volumen einteilt, arbeiteten die Architekt*innen auch schon bei ihrem Wohnensemble NB1, das sich am südlichen Rand des neuen Wiener Stadtteils befindet.

Im ganzen Haus verteilt wurden Räume für die gemeinsame Nutzung untergebracht. Auf dem Dach des untersten Baukörpers gibt es eine Terrasse mit Hochbeeten für kollektives Gärtnern, dazu einen großen Gemeinschaftsraum, der für Veranstaltungen von den Bewohner*innen genutzt werden kann. Auf dem obersten Dach befindet sich sogar ein Pool, der ein wenig an die bekannten Sozialbauhochhäuser in Alterlaa von Harry Glück erinnert. 

Weitere Gemeinschaftsflächen umfassen einen dreigeschossigen Boulder-Raum, einen zweistöckigen Sportraum, eine Bibliothek, einen Bastel- und Malraum sowie einen kanariengelb gestrichenen Tischtennisraum. Andere Räume bleiben nutzungsoffen. Im Erdgeschoss liegen neben dem zweiseitig zugänglichen Foyer ein Fitness- und ein Fahrradraum. Das Farbkonzept wurde mit dem Künstler Ingo Nussbaumer entwickelt.

Insgesamt umfasst das Haus 34.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche. Außen wird es übrigens nicht so kahl bleiben wie im frisch fertiggestellten Zustand. Die weißen Stäbe in der Fassade stehen mit fest installierten Pflanztrögen in Verbindung und sollen die Bewohner*innen sanft „zu einer intensiven Begrünung des Gebäudes animieren“, schreiben querkraft zum Projekt. Zusätzlich gibt es auch fixe, von der Hausverwaltung gepflegte Begrünungselemente – falls die freiwillige Animation der Bewohner*innen nicht ausreichen sollte. Das Grünkonzept für das von der Strabag Real Estate beauftragte Gebäude stammt vom Wiener Büro Carla Lo Landschaftsarchitektur. (fh)

Fotos: Christina Häusler


Dieses Objekt & Umgebung auf BauNetz-Maps anzeigen:
BauNetz-Maps


Zu den Baunetz Architekt*innen:

querkraft architekten


Kommentare:
Kommentar (1) lesen / Meldung kommentieren


Alle Meldungen

<

14.08.2025

Fassade aus Eisenbahnschwellen

Kreativzentrum in London von Reed Watts und Patrick Dillon

14.08.2025

Junges Wohnen in Kreuzberg

Farland planen in Berlin

>
baunetz CAMPUS
VOLLGUT eG
baunetz interior|design
Bio-Bau am Seeufer 
Baunetz Architekt*innen
LH Architekten
vgwort